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Das trifft sich gut

Ein Schlaganfall, seine dramatischen Folgen und wie er zum wundervollen Geschenk wurde
ISBN/EAN: 9783936116083
Umbreit-Nr.: 2623390

Sprache: Deutsch
Umfang: 340 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 17.11.2018
Auflage: 1/2018
€ 17,11
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Olaf: "Wenn wir unseren Weg veröffentlichen, welcher Titel würde passen?" Jacqueline schließt die Augen und überlegt eine Weile. Dann sagt sie: "Das trifft sich gut." Als Olaf einige Monate vor seinem fünfzigsten Geburtstag Einladungen verschicken will, hat er die Ahnung, dass vorher etwas schief laufen wird. Stellt er sich die Geburtstagsfeier vor, dann steigt Traurigkeit auf. Eines Abends fühlt sich auch Jacqueline plötzlich traurig, weiß aber nicht, warum. Zwei Tage später erleidet sie eine Blutung im Gehirn und wird in die Intensiv-Station eingeliefert. Ihre rechte Körperhälfte ist taub und gelähmt und ihr Gedächtnis funktioniert nicht mehr. Die beiden berichten über das Drama dieses schweren Schlaganfalls, über lehrreiche Erlebnisse im Krankenhaus, über Verlustschmerzen, über Abschiede - als auch über wundervolle Fügungen, spannende Erfahrungen und über die Zahl 17, die auf seltsame Weise immer wieder auftaucht. Sie wirkt wie eine Botschaft vom Universum: "Alles gehört dazu. Ihr seid auf dem richtigen Weg und werdet ,von oben' begleitet." Jacqueline und Olaf wenden alles, was sie als Heilpraktikerin und Empathie-Trainer gelernt und gelehrt haben, auf sich selbst an. Einfühlungsvermögen und freie Aufstellungsarbeit spielen dabei eine große Rolle. Im Mittelpunkt steht die erfolgreiche Verarbeitung schmerzvoller Erlebnisse. Diese Verarbeitung lässt beide "im Fluss" bleiben und optimal mit diesem Schicksal umgehen. Dieses Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine besondere Form der Empathie, die jeder Mensch seit der Kindheit bereits lebt. Es ist hilfreich für jeden, der sich auf irgendeine Weise mit einem schmerzvollen Schicksal konfrontiert sieht und Anregungen für den inneren und äußeren Umgang damit sucht.
  • Leseprobe
    • Sonntag, 19.3.2017 Eine SMS, die mein Leben radikal änderte: "Ruf mich an. Jacqueline muss ins Krankenhaus." Als mein Handy beim Eintreffen der SMS die üblichen Töne von sich gab, ließ ich es zunächst liegen und schaute mir die SMS nicht an. Aber eine meiner Teilnehmerinnen sagte: "Dieser Klingelton erinnert mich irgendwie an ,Krankenhaus'". Ich bildete gerade in unserer Empathie-Schule einige InteressentInnen zum Organisator für Freie Systemische Aufstellungen aus. Zuerst nahm ich die Bemerkung der Teilnehmerin nicht ernst. Doch eine Minute später kam mir plötzlich der Gedanke, dass Jacqueline vielleicht etwas zugestoßen sein könnte, dass es ihr nicht gut ging - und so las ich die SMS. Anschließend teilte ich der Gruppe mit, dass ich unbedingt einmal telefonieren müsse, bat um Verständnis und ging aus dem Seminarraum in den Flur. Martina teilte mir am Telefon aufgewühlt mit, was mit Jacqueline los sei und dass sie gleich mit dem Krankenwagen ins nahegelegene Krankenhaus gebracht werde. Sie gab mir die Adresse des Krankenhauses. Ich ging zur Gruppe zurück: "Ich muss die Ausbildung abbrechen. Jacqueline hat höchstwahrscheinlich einen Schlaganfall." "O je. Wir können den Raum für dich aufräumen und hinter uns schließen. Du kannst gern losfahren." "Nein, mir wäre es lieber, wenn ihr alle jetzt schon geht. Ich muss sowieso noch ein paar Dinge zusammenpacken." Während ich angespannt aber auch merkwürdig ruhig überlegte, was ich in den nächsten Stunden alles brauchen könnte, packten die Gruppenmitglieder ihre Sachen und verabschiedeten sich - mit allen guten Wünschen für Jacqueline. Als der Letzte gegangen war, war auch ich fertig und hatte alles Wichtige in meinem Rucksack verstaut - inklusive einer Packung Schokoladenkekse und einer vollen Flasche Wasser. Jetzt musste ich nur noch im Internet nachschauen, wo genau dieses Krankenhaus lag. Ziemlich schnell hatte ich einen Überblick, setze mich ins Auto und fuhr los - in mein neues Leben. Zwei Tage vorher, am Freitagabend, war Jacqueline aus irgendeinem Grund traurig gewesen. Wir haben zu zweit versucht, mit Hilfe einer Systemischen Aufstellung die Ursache für diese Traurigkeit herauszubekommen oder die Traurigkeit in ein anderes Gefühl zu verwandeln. Es gelang aber nicht. Und so akzeptierten wir schließlich ihr Gefühl. Hatte sie es vielleicht vorausgefühlt, was zwei Tage später mit ihr passieren sollte? Am Sonntagvormittag verabschiedete sie sich ausnahmsweise von unserer Ausbildungsgruppe. Denn sie wollte unbedingt an der Probe für das Musical teilnehmen, an dem wir beide mitwirkten. Ich hatte eine der Hauptrollen und hätte ebenso an der Probe teilnehmen sollen. Doch den Termin für die Ausbildung hatte ich schon lange festgelegt - und so hatte die Ausbildung an diesem Wochenende Vorrang. Also führte ich sie allein weiter. Eine Stunde vor Schluss demonstrierte ich der Gruppe, wie man mit sich allein - ohne fremde Hilfe - eine Systemische Aufstellung durchführen kann. Um dies gut zeigen zu können, machte ich selbst eine Allein-Aufstellung. Dazu wählte ich ein Thema aus, das ich für unverfänglich hielt: Ich wollte erforschen, ob mir aus meiner Intuition noch wichtige Informationen über meine Teilnahme an dem Musical kommen. Gab es noch etwas, was ich organisieren sollte? War irgendetwas Wichtiges zu bedenken? Sollte ich vielleicht meine Rolle auf andere Weise einstudieren, wie ich es zurzeit tat? Ich nahm Fühlfelder (wir nehmen dafür große flache Schaumstoffpuzzleteile) und gab ihnen verschiedene Bedeutungen, die zu meiner Fragestellung passten. Dann legte ich sie intuitiv auf den Boden an verschiedene Plätze. Anschließend fühlte ich mich in die unterschiedlichen Positionen ein, indem ich mich auf jedes Fühlfeld einzeln draufstellte. Ich beschrieb der Gruppe, was für Gedanken und Gefühle mir auf dem jeweiligen Platz kamen. Auf diese Weise zeigte ich den Teilnehmern