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Der Text, der (produktive) Unverstand des Abschreibers und die Literaturgeschichte

eBook - Johann Friedrich Oberlins Bericht 'Herr L...' und die Textüberlieferung bis zu Georg Büchners 'Lenz'-Entwurf, Büchner-Studien
ISBN/EAN: 9783110934328
Umbreit-Nr.: 8571910

Sprache: Deutsch
Umfang: 206 S.
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 11.07.2011
Auflage: 1/2011


E-Book
Format: PDF
DRM: Adobe DRM
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  • Zusatztext
    • <p>Das Buch bietet die Resultate eines langjährig verfolgten Projekts 'forschenden Lernens', das sich in der akademischen Lehre als eine Schule in Philologie wie analytischer Interpretation herausbildete und bewährte. Es widmet sich Johann Friedrich Oberlins Bericht "Herr L..." von 1778, der den Aufenthalt des Sturm-und-Drang-Dichters Jacob M.R. Lenz im elsässischen Steintal überliefert und eine doppelte literaturgeschichtliche Relevanz erlangt hat: Der Bericht ist das bedeutendste Zeugnis zur rätselhaft katastrophalen Biographie von Lenz und diente Georg Büchner 1835 als Hauptquelle für sein Erzählprojekt "Lenz". Die Darstellungen und Studien des Buchs repräsentieren ein breitgefächertes literaturwissenschaftliches Untersuchungsspektrum und vermitteln quellenkundliche, literarhistorische, mentalitätsgeschichtliche und tiefenpsychologische Erkenntnisse. Die Teile I bis III enthalten die Kritische Ausgabe der Handschrift "Herr L...", eine Dokumentation der Textüberlieferung des Berichts und die Kritik der Textüberlieferung August Stöbers, der mit seinem Textverständnis und den von ihm produzierten Varianten das literaturgeschichtliche Bild vom angeblichen 'Wahnsinn' des melancholiekranken Lenz nachhaltig bestimmt hat; als Fallstudie ermöglicht diese Untersuchung einen konkreten Begriff von der Praxis und den Hintergründen des vor-kritischen Editionsverfahrens. Teil IV, Kritik der Quellentextgeschichte zu Büchners Lenz-Entwurf, analysiert den verzwickten Überlieferungsweg des Oberlin-Berichts, erstellt das Stemma und gibt der quellenkundlichen und der textgenetischen Forschung zu Büchners "Lenz" eine philologische Grundlage. Teil V als Analyse und Interpretationsbeispiel macht den Ertrag philologischer Arbeit in ihrer hermeneutischen Tragweite sichtbar, indem hier ein Detail der Textkritik als autobiographisches Deutbild Lenzens erschlossen wird, mit dem er seine problematische Lebenssituation - nach der Verbannung aus Weimar und dem Verlust der Freundschaft Goethes - begriff und das er auch von anderen verstanden haben wollte.</p>
  • Kurztext
    • Das Buch bietet die Resultate eines langjahrig verfolgten Projekts 'forschenden Lernens', das sich in der akademischen Lehre als eine Schule in Philologie wie analytischer Interpretation herausbildete und bewahrte. Es widmet sich Johann Friedrich Oberlins Bericht &quote;Herr L...&quote; von 1778, der den Aufenthalt des Sturm-und-Drang-Dichters Jacob M.R. Lenz im elsassischen Steintal uberliefert und eine doppelte literaturgeschichtliche Relevanz erlangt hat: Der Bericht ist das bedeutendste Zeugnis zur ratselhaft katastrophalen Biographie von Lenz und diente Georg Buchner 1835 als Hauptquelle fur sein Erzahlprojekt &quote;Lenz&quote;. Die Darstellungen und Studien des Buchs reprasentieren ein breitgefachertes literaturwissenschaftliches Untersuchungsspektrum und vermitteln quellenkundliche, literarhistorische, mentalitatsgeschichtliche und tiefenpsychologische Erkenntnisse. Die Teile I bis III enthalten die Kritische Ausgabe der Handschrift &quote;Herr L...&quote;, eine Dokumentation der Textuberlieferung des Berichts und die Kritik der Textuberlieferung August Stobers, der mit seinem Textverstandnis und den von ihm produzierten Varianten das literaturgeschichtliche Bild vom angeblichen 'Wahnsinn' des melancholiekranken Lenz nachhaltig bestimmt hat; als Fallstudie ermoglicht diese Untersuchung einen konkreten Begriff von der Praxis und den Hintergrunden des vor-kritischen Editionsverfahrens. Teil IV, Kritik der Quellentextgeschichte zu Buchners Lenz-Entwurf, analysiert den verzwickten Uberlieferungsweg des Oberlin-Berichts, erstellt das Stemma und gibt der quellenkundlichen und der textgenetischen Forschung zu Buchners &quote;Lenz&quote; eine philologische Grundlage. Teil V als Analyse und Interpretationsbeispiel macht den Ertrag philologischer Arbeit in ihrer hermeneutischen Tragweite sichtbar, indem hier ein Detail der Textkritik als autobiographisches Deutbild Lenzens erschlossen wird, mit dem er seine problematische Lebenssituation - nach der Verbannung aus Weimar und dem Verlust der Freundschaft Goethes - begriff und das er auch von anderen verstanden haben wollte.