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Im Bann des schwarzen Ritters
Die Drachen-Bande
ISBN/EAN: 9783570218280
Umbreit-Nr.: 1797598
Sprache:
Deutsch
Umfang: 224 S., mit s/w Vignetten
Format in cm: 2 x 18.4 x 12.5
Einband:
kartoniertes Buch
Lesealter: 10-99 J.
Erschienen am 03.06.2008
- Zusatztext
- Die Drachenbande ermittelt Die Drachenbande, das sind Jan, Einstein, Marie und Julia. Das Baumhaus 'Drachennest' ist ihr Geheimversteck. Hier stecken die verschworenen Vier die Köpfe zusammen, um über rätselhaften Ereignissen in ihrer Heimatstadt Steiningen zu brüten. Denn: Mysteriöses, Spuk und dunkle Geheimnisse ziehen die Vier geradezu magisch an - und kein Fall ist ihnen zu heiß! Steiningen ist in Feierlaune. Eine Schenkung soll der Stadt den legendären Dolch des schwarzen Ritters zurückgeben - doch plötzlich liegt statt des guten Stücks ein Imitat in der Museumsvitrine, und der Geist des toten Ritters geht um! Skandalöse Verdächtigungen machen die Runde bis die Drachenbande in den Geheimgängen der Burg auf eine brandheiße Spur stößt.
- Autorenportrait
- Peter Freund ist seit 1980 in der Film- und Fernsehbranche tätig und lebt und arbeitet in Berlin. Schon seit Ende der 80er-Jahre hat er neben Drehbüchern für Filme und Serien immer wieder auch Romane und Geschichten geschrieben und veröffentlicht. Sein bisher größter Erfolg ist die »Laura Leander«-Reihe, die Kinder wie Erwachsene begeistert, die Bestsellerlisten stürmt, in neunzehn Sprachen übersetzt und in zweiundzwanzig Ländern weltweit veröffentlicht wurde. Florian Freund, bis vor kurzem noch Mitglied einer Rock-Band, verfasste zusammen mit seinem Vater die aufregenden Abenteuer rund um "Die Drachen-Bande".
- Leseprobe
- Der Spuk beginnt Es war kurz nach zehn, als der Spuk begann. Wie die düsteren Vorboten des drohenden Unheils geisterten schwarze Wolken über den nächtlichen Himmel. Marie Mertens jedoch hatte dafür keinen Blick. Das hoch aufgeschossene Mädchen drehte gerade seine allabendliche Runde durch den Stadtwald von Rock City, ganz in der Nähe der elterlichen Villa. Diva, Maries Golden-Retriever-Hündin, trabte leicht und elegant neben ihr her. Zwischen den alten Bäumen, hauptsächlich Eichen, Buchen und Fichten, hatte sich bereits die Dunkelheit eingenistet. Nur ein paar einsame Laternen warfen Flecken aus gelbem Licht auf die Kieswege des parkähnlichen Wäldchens. Der späten Stunde zum Trotz war es noch drückend warm. Kein Wunder - Steiningen, wie der richtige Name des Städtchens lautete, erlebte gerade den heißesten Sommer seit Jahren. Mückenschwärme schwirrten durch die schwüle Luft und formten schwarze Wirbel in den hellen Lichtkegeln. Vor der dunklen Tannenschonung, die sich rund fünfzig Meter weiter rechts vom Weg erhob, leuchteten Hunderte von kleinen Lichtpunkten - Glühwürmchen beim abendlichen Ausflug. Mit einem Male drang ein schriller Laut aus dem Wald: 'Kijuuhh! Kijuuhh!' Marie erkannte ihn sofort: Es war ein Waldkauz. Ein Weibchen. Schlagartig blieb sie stehen. Nicht weil der unheimliche Ruf ihr einen Schrecken eingejagt hätte. Ganz im Gegenteil: Ein erfreutes Lächeln legte sich auf ihr hübsches Gesicht. Auch die Hündin verharrte, reckte leise winselnd die Schnauze nach vorne und spähte erwartungsvoll zwischen die Bäume. Ihr Schwanz ging aufgeregt hin und her. Marie strich mit der Hand über Divas Kopf. 'Jetzt bin ich mal gespannt', flüsterte sie ihr zu, 'ob wir uns gestern Abend nicht getäuscht haben.' Erneut tönte der schrille Laut an ihr Ohr: 'Kijuuhh!', dem unmittelbar darauf ein zweiter antwortete: 'Kijuuhh!' 'Super!' Ein Strahlen ging über das Gesicht des Mädchens, während es die Faust ballte. 'Wir haben doch richtig gehört.' Erneut tätschelte Marie das goldbraune Fell ihrer Hündin. 'Es ist tatsächlich ein Paar, das sich in der alten Eiche eingenistet hat. Vielleicht bekommen sie nächstes Jahr ja Junge und werden bei uns heimisch.' Mit zufriedener Miene setzte Marie ihren Weg fort. Der Pferdeschwanz, zu dem sie ihr langes Blondhaar zusammengebunden hatte, wippte vergnügt. Marie engagierte sich nicht nur im Tierschutzverein, sondern war überhaupt eine leidenschaftliche Tierliebhaberin. Die heimatliche Fauna war ihr bestens vertraut, und so wusste sie natürlich auch, dass Waldkäuze in Mitteleuropa weit verbreitet waren. Nur in Steiningen hatte sich zu ihrem großen Bedauern bislang noch keiner dieser Eulenvögel angesiedelt. Kein Wunder, dass Maries Herz schneller geschlagen hatte, als am Abend zuvor erstmals ein Käuzchenruf im Stadtwald erklungen war. Dass manche Leute die scheuen Nachtvögel als unheimlich und schauerlich empfanden, konnte sie überhaupt nicht verstehen. Schließlich waren Käuzchen überaus nützliche Tiere. Sie machten Jagd auf Ratten und Mäuse und sorgten dafür, dass die kleinen Nager nicht überhandnahmen und größere Schäden anrichteten. Und zum Dank dafür standen sie dann bei den meisten Menschen im Verruf. Erst kürzlich hatte Marie gelesen, dass Käuzchen in manchen Gegenden als Todesboten verschrien waren. In anderen Landstrichen wiederum war man fest davon überzeugt, dass ihr Lockruf schlimmes Unheil ankündigte. So ein Unsinn! Das war doch nichts als dummer Aberglaube. In diesem Moment blieb Diva, die einige Meter vorangelaufen war, urplötzlich stehen. Dann ließ sie ein Knurren hören, tief und bedrohlich. Marie eilte auf die Hündin zu, leinte sie fest und sah sie verwundert an. Das dichte Fell auf Divas Rücken war gesträubt. 'Was ist denn los? Was hast du denn?' Diva reagierte nicht. Breitbeinig und mit gesenktem Kopf, stand sie da und starrte in die schwarze Düsternis der Tannenschonung, die sich am Rande des Weges erstreckte. Erneut grollte ein Knurren aus Divas Kehle. Das Mädchen hob d