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Ayani - Die Tochter des Falken
Mysteria 2 - cbj
ISBN/EAN: 9783570137246
Umbreit-Nr.: 1127321
Sprache:
Deutsch
Umfang: 560 S.
Format in cm: 4.5 x 23.5 x 16.5
Einband:
gebundenes Buch
Lesealter: 12-99 J.
Erschienen am 12.10.2009
- Zusatztext
- Wenn Fantasie Wirklichkeit wird: Der zweite mitreißende Band der großen MYSTERIA-Trilogie! Niko hat den Weg nach MYSTERIA gefunden, in die geheimnisvolle, magische Welt, die doch so große Gefahren birgt. Gemeinsam mit dem Alwenmädchen Ayani hat Niko es zwar geschafft, das Tor des Feuers zu durchschreiten und das Königsschwert Sinkkâlion an sich zu bringen. Aber die Zeit der Prüfungen ist noch lange nicht vorbei: Nikos und Ayanis Erzfeind, der finstere Rhogarr von Khelm, setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um den Freunden das Schwert wieder abzujagen. Und als Niko in eine heimtückische Falle zu laufen droht, geht Ayani ein fast selbstmörderisches Wagnis ein. Ihre Mission kann nun alles retten ? oder alles verderben. Ist sie die geheimnisvolle Tochter des Falken, die MYSTERIA seit langem prophezeit ist? MYSTERIA ? eine atemberaubende Fantasy-Welt voller Gefahren und Geheimnisse!
- Kurztext
- ?Peter Freund trifft mit seinen Büchern den Geschmack des jungen Publikums.? DER TAGESSPIEGEL Ein atemberaubend spannender Fantasyroman für junge Leser!? buchaktuell "Kurzweilig und mitreißend ... eine durchdachte abenteuerliche Coming-of-Age-Geschichte im Fantasygewand. Kinder- und Jugendliche werden die MYSTERIA-Reihe sicher verschlingen!" Fantasyguide
- Leseprobe
- Auf den ersten Blick sahen die drei Wesen völlig harmlos aus, und niemand hätte vermutet, dass sie zu den gefährlichsten und gefürchtetsten Geschöpfen von Mysteria zählten. In ihrer Gestalt glichen sie ganz gewöhnlichen Männern. Sie mussten noch ziemlich jung sein, Mitte bis Ende zwanzig vielleicht, waren groß gewachsen und von schlanker Statur. Die schwarzen Jacken und Hosen waren ihnen eng auf die muskulösen Leiber geschneidert. Schwarze Stiefel, halbhoch und aus weichem Leder gefertigt, dämpften ihre Schritte. Nahezu lautlos und fast schon anmutig huschten sie auf dem schmalen Fahrweg hin und her, der auf beiden Seiten von dichtem Mischwald gesäumt wurde. Mit ihren fein geschnittenen Gesichtszügen und den tadellos frisierten tiefschwarzen Haaren gaben sie beinahe ansehnliche Erscheinungen ab. Bei genauerem Hinsehen war jedoch zu erkennen, dass ihre Haut käsig blass war wie die von Albinos. Die Augen mit den schlitzförmigen roten Pupillen erinnerten an tollwütige Raubkatzen. Noch auffälliger waren ihre Lippen. Dick und wulstig und fast kreisförmig waren die, sodass ihre Münder eine entfernte Ähnlichkeit mit den Saugnäpfen eines Kraken aufwiesen - was gleichzeitig ihre wahre Natur verriet: Es waren nämlich keine Männer, sondern Nachtschwärmer. Oder Atemschlürfer, wie sie in manchen Regionen Mysterias auch genannt wurden, weil sie sich ausschließlich vom Odem und der Lebensenergie anderer Geschöpfe ernährten. Sie hielten ihre Opfer mit Krallenfingern eisern fest, senkten ihre wulstigen Lippen auf deren Mund und saugten ihnen mit dem Atem alle Lebenskraft aus dem Körper, bis nur noch dessen tote Hülle übrig blieb. Ein Entkommen aus ihrer Umklammerung war nahezu unmöglich, und so war jeder, der sich durch das harmlose Äußere der Nachtschwärmer täuschen ließ, rettungslos verloren. Auch an diesem sonnigen und friedlichen Morgen hätte wohl kaum jemand Verdacht geschöpft, als die drei Atemschlürfer sich im Schatten der dicht stehenden Bäume am Wegrand umtaten -ganz so als wären sie harmlose Beerensammler oder Pilzsucher. Hoch über ihnen spannte sich der weite Himmel wie ein Schirm aus strahlend blauer Seide über die Welt hinter den Nebeln. Für die paradiesische Schönheit der urtümlichen Landschaft hatten die Nachtschwärmer jedoch ebenso wenig einen Blick wie für das Große Taglicht, das erst vor Kurzem seine immer wiederkehrende Reise begonnen hatte und jetzt das üppige Laubwerk des Waldes mit schimmerndem Glanz überzog. Es hatte fast den Anschein, als würde das helle Licht die Nachtschwärmer blenden. Sie kniffen nämlich immer wieder die Augen zusammen und vermieden jeden Blick zum Firmament, während sie mit flinken und geübten Handgriffen eine der großen Netzfallen fertig machten, die ihr räuberisches Volk seit Anbeginn der Zeiten zur Beutejagd benutzte: Aus kräftigen Seilen geknüpft und gut getarnt auf dem Grasboden ausgebreitet, wurden sie jedem zum Verhängnis, der ahnungslos in sie hineintappte und durch die leichteste Berührung eines flach gespannten Taus die Zugseile auslöste. Dann wurde das Opfer jäh von emporschnellenden Ästen in die Höhe katapultiert. Gleichzeitig zog sich das engmaschige Netz blitzartig um den Gefangenen zusammen, bis der, zu einem Bündel zusammengeschnürt, hilflos ein gutes Stück über dem Boden baumelte. Ein Entrinnen war unmöglich und so konnte der oder die Unglückliche nur noch das Auftauchen der Jäger abwarten. Sein Schicksal war damit natürlich besiegelt - es sei denn, es handelte sich um ein Mädchen oder um eine junge Frau, die "noch von keinem Mann befleckt worden war" - wie die Nachtschwärmer selbst den Verlust der Jungfräulichkeit beschrieben. Die schwarzhaarigen Geschöpfe wechselten kein Wort, während sie die letzten Seile festzurrten und dann rasch welkes Laub und vermoderte Zweige über die noch sichtbaren Teile des Netzes breiteten. Dann richteten sie sich auf, um ihr Werk zu begutachten. Sie schienen zufrieden zu sein, denn ein leichtes Lächeln huschte über ihre bleichen Gesichter. Noch imme