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Steinmale, die trösten 2

Steine Nr. 101-218 auf dem israelitischen Friedhof in Dessau, Steinmale, die trösten 2
ISBN/EAN: 9783955440770
Umbreit-Nr.: 2336672

Sprache: Deutsch
Umfang: 130 S., 130 s/w Fotos
Format in cm: 1 x 21 x 19
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.05.2017
Auflage: 1/2017
€ 17,50
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Viele Menschen sind auf der Suche nach noch unentdeckter oder entdeckter, aber unerschlossener Kultur. Sie reisen in der Regel in andere Länder, um das Erwünschte zu finden. Allerdings entpuppen sich dann die Reiseziele als bereits entdeckte und für Touristen längst erschlossene Kulturstätten; letztendlich auch durch entsprechende Literatur bekannt und gar nicht noch neu zu entdecken. Hier auf dem israelitischen Friedhof in Dessau, an der Straße Am Leipziger Tor, bietet sich eine Welt sichtbar entdeckter Grabmale. Aber nur wenige wissen, was darauf steht und an wen sie erinnern sollen. Wer macht sich schon die Mühe, die hebräische Schrift und Sprache zu erlernen und danach die Inschriften zu entziffern? Und wer steht bereit, die Inschriften zu erklären? Ich habe den Titel 'hagalim l' nachama - Steinmale, die trösten' gewählt, weil der Inhalt vieler Inschriften den Hinterbliebenen, und nicht nur denen, Trost spenden soll. Schon die Bezeichnung für einen Friedhof: "Haus der Ewigkeit" ist eine Glaubensaussage. Ich habe den Titel 'hagalim l' nachama - Steinmale, die trösten' gewählt, weil der Inhalt vieler Inschriften den Hinterbliebenen, und nicht nur denen, Trost spenden soll. Schon die Bezeichnung für einen Friedhof: 'Haus der Ewigkeit' ist eine Glaubensaussage.
  • Autorenportrait
    • Max-Friedrich Hahn, Jahrgang 1938. Theologiestudium 1956 - 1961 in Halle/Saale. Pfarrer in der Dessauer Jakobusgemeinde von 1981 - 1999. Der israelitische Friedhof liegt im Bereich dieser Gemeinde.
  • Leseprobe
    • Die Bearbeitung der Inschriften und deren Interpretation bereiten immer wieder Schwierigkeiten. Zuerst muss ich die hebräischen Schriftzeichen richtig erkennen. Das ist bei vielen Steinen nicht so einfach, so einfach wie es zB beim Stein 21 von Menachem Mendel gewesen ist. Verwitterung und (absichtliche) Beschädigung haben das Schriftbild sehr beeinträchtigt. Es sieht bei manchen Steinen so aus, als ob die ganze Schrift vorhanden ist, aber bei einer vergrößerten Abbildung des Schriftbildes ist festzustellen, daß fast alle Buchstaben so beeinträchtigt sind, daß sie nicht eindeutig lesbar sind (zB Stein 193). Dazu kommt die Tatsache, daß nicht alle Steine vollständig sind oder zum Teil große Risse aufweisen, daß Buchstaben fehlen und oft nur die Wortenden zu lesen sind. Wenn es nur Wortenden wären., aber es sind meistens Abkürzungen. Dann ist eine Übertragung schon fast unmöglich. Über die Verwechslungsmöglichkeiten von hebräischen Buchstaben ist in der genannten Literatur schon viel geschrieben worden. Dem Steinmetzmeister, Herrn Wotzlaw, verdanke ich Hinweise zur Geschichte des Steinmetzhandwerkes. Juden war es nicht erlaubt, dieses Handwerk auszuüben. Daher ist oft nicht sehr korrekt bei der Beschriftung mit der Gestaltung der Buchstaben umgegangen. Der nächste Schritt, mit Lexikon und Glossar die Bedeutung zu erschließen, ist aus den Nachschlagewerken öfter nicht möglich, weil manche Abkürzungen darin gar nicht vorkommen. Selbst wenn das Glossar Auskunft gibt, sind es meist mehrere Bedeutungen, und ich muss versuchen, die richtige einzuordnen. Oft wird von Frauen und Männern gesagt: "der, der; die, die" - ä, ä. Im "Hüttenmeister" werden für dieses Beispiel 71 Übersetzungsmöglichkeiten angegeben, und im Vorwort schreibt Hüttenmeister, er habe aus über 100 Bedeutungen nur diese 71 herausgesucht und aufgeschrieben (S. X). Ebenso schreibt er im Vorwort Seite IX, daß bei der Übertragung nicht nur Geduld sondern oft auch Glück hilft. In diesem Sinne möchte ich ausdrücklich betonen, daß ich hier keine wissenschaftliche Arbeit vorlegen kann! Ich arbeite nach bestem Wissen aber oft auch ohne gutes Gewissen. So kann ich mir gut vorstellen, daß Experten hier und da etwas ganz anderes herauslesen können, weil manche Übertragung eben von Glück und Phantasie abhängt. Mir kommt es darauf an, soweit wie irgend möglich, dem Besucher und Betrachter den Inhalt der Inschriften verständlich zu machen. Ich habe versucht, mit den angegebenen Nachschlagewerken - soweit wie möglich - den Inhalt wiederzugeben, jedenfalls sind es Namen und Daten am verlässlichsten. +9