Detailansicht

Der geheime Garten

ISBN/EAN: 9783570221013
Umbreit-Nr.: 1168163

Sprache: Deutsch
Umfang: 184 S., mit s/w-Illustrationen
Format in cm: 1.9 x 18.3 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 10-99 J.

Erschienen am 02.11.2009
€ 4,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Ein Abenteuer kommt selten allein ...<br />Kinder brauchen Klassiker. Geschichten, die die Fantasie beflügeln, den Entdeckergeist wecken und neugierig machen auf die großen Abenteuer dieser Welt. Die cbj Taschenbuch-Klassiker versammeln die beliebtesten und aufregendsten Kinderromane der Weltliteratur a?" zum Schmökern, Träumen und Immer-Wieder-Lesen.<br /> <br />Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die verwöhnte Mary auf das Gut ihres sonderbaren Onkels in England. Hier findet sie eines Tages den geheimen Zugang zu dem verborgenen Lieblingsgarten ihrer verstorbenen Tante. Heimlich beginnt sie, den Garten zu pflegen. Manchmal hört sie des Nachts seltsame Schreie und glaubt zunächst an Spuk. Doch bei einem Streifzug durch das Anwesen findet sie ihren Cousin Colin, der den ganzen Tag als eingebildeter Kranker im Bett liegt und die Dienerschaft tyrannisiert. Bald wandelt sich auch Colin durch Marys Freundschaft und durch den wundersamen Einfluss des geheimen Gartens a?" bis er eines Tages zum ersten Mal seinen Rollstuhl verlässt ...<br /> <br />a?¢ In wunderschöner moderner Ausstattung mit traumhaften Coverillustrationen von Dieter Wiesmüller<br /> <br />a?¢ Behutsam überarbeitet und gekürzt für Kinder<br />
  • Autorenportrait
    • Frances Hodgson Burnett (1849-1924) wurde in Manchester geboren und wanderte nach dem Tod des Vaters mit ihrer Familie 1865 in die USA aus. Nach ersten Kurzgeschichten, die in Zeitschriften veröffentlicht wurden, schrieb sie im Lauf ihres Lebens über 40 Kinder- und Jugendromane. Zu ihren bekanntesten Romanen, die auch mehrfach verfilmt wurden, gehören "Der kleine Lord", "Eine kleine Prinzessin" und "Der geheime Garten".
  • Leseprobe
    • Als Mary Lennox zu ihrem Onkel nach Schloss Misselthwaite gebracht wurde, fand ein jeder, sie sei ein besonders unangenehmes, abweisendes Kind, und sie hatte auch wirklich nichts Anziehendes an sich. Gesicht und Gestalt waren klein und mager, das dünne Haar farblos, und sie schaute mürrisch drein. Ihre Haut hatte einen gelben Stich, denn sie war in Indien geboren und seit der Geburt immer kränklich. Ihr Vater nahm eine hohe Stellung in der englischen Kolonialregierung ein, war immer sehr beschäftigt und selbst leidend, die Mutter eine bekannte Schönheit, die nichts im Kopf hatte als Gesellschaften und amüsante Leute, die sie bewunderten. Sie hatte nie ein Kind haben wollen, und als sie ein Töchterchen bekam, übergab sie die Kleine sofort der Obhut einer Ayah, einer Kinderfrau, und machte ihr klar, das Kind dürfe ihr, der Memsahib, so wenig wie möglich vor Augen kommen. Die indische Kinderfrau hielt sich daran, und so merkte die Mutter kaum, wie aus dem kränklichen, hässlichen, winzigen Schreihals ein kränkliches, hässliches, mürrisches Kleinkind wurde. Kein anderes Gesicht als das dunkle der Ayah wurde Mary vertraut, sie sah fast nur sie und die anderen eingeborenen Dienstboten, und die gehorchten der kleinen Herrentochter immer und gaben ihr in allem nach, damit sie nur ja nicht schrie und die Mutter aufbrachte. Ganz selbstverständlich war sie mit sechs Jahren ein so tyrannisches und eigensüchtiges Balg wie nur möglich. Die junge englische Gouvernante, die ihr Lesen und Schreiben beibringen sollte, fand das Kind so unerträglich, dass sie die Stellung schon nach drei Monaten aufgab, und alle ihre Nachfolgerinnen räumten das Feld sogar noch schneller. Mary hätte so wahrscheinlich nie Lesen und Schreiben gelernt, doch sie wollte es selbst lernen und brachte sich allein das Alphabet bei. An einem schrecklich heißen Morgen - Mary war damals neun Jahre alt - erwachte sie in besonders übler Laune, und die wurde noch schlimmer, als sie erkannte, dass die Dienerin neben ihrem Bett nicht die Ayah war. "Was hast du hier zu suchen?", fuhr sie die dunkle Frau an. "Ich will dich nicht hier. Schick mir sofort meine Ayah!" Die Frau verzog erschrocken das Gesicht und stammelte, die Ayah könne nicht kommen. Mary bekam einen Wutanfall, schlug sie und trat sie mit Füßen, worauf die Frau nur noch ängstlicher dreinschaute und wiederholte, der Ayah sei es nicht möglich, zu Missie Sahib zu kommen. Etwas lag an diesem seltsamen Morgen in der Luft. Nichts war wie sonst. Man sah kaum Boys - die eingeborenen Diener - und die wenigen schlichen oder eilten aschgrau und verschreckt an Mary vorbei. Von niemandem erfuhr sie etwas und die Ayah kam und kam nicht. Mary blieb den ganzen Vormittag allein. Schließlich ging sie in den Garten und spielte für sich allein unter einem Baum neben der Veranda. Sie tat, als legte sie ein Blumenbeet an, machte kleine Erdhäufchen und steckte feuerrote Hibiskusblüten hinein. Dann hörte sie die Mutter mit jemandem auf die Veranda kommen. Dieser Jemand war ein blonder junger Mann, und die beiden sprachen gedämpft und bedrückt miteinander. "Ist es so schlimm? Wirklich so schlimm?", fragte die Mutter leise. "Es ist entsetzlich", erwiderte der Mann mit zitternder Stimme. "Ganz entsetzlich, Mrs Lennox. Sie hätten schon vor vierzehn Tagen in die Berge fahren sollen." Die schöne junge Frau rang die Hände. "Ja, es ist meine Schuld", rief sie gepresst. "Ich war eine Närrin. Und nur wegen dieser dummen Dinnergesellschaft!" Da erhob sich in den Dienerunterkünften ein lautes Jammern und Wehklagen. Die Memsahib umklammerte den Arm des jungen Mannes, und Mary begann, am ganzen Körper zu zittern. Das schrille Wehklagen wurde lauter und lauter. "Was ist das? Was bedeutet das?", keuchte Mrs Lennox. "Jemand ist gestorben. Mrs Lennox, Sie haben mir nicht gesagt, dass die Krankheit schon unter Ihren Dienern wütet!" "Ich wusste es nicht! Kommen Sie mit mir." Sie wandte sich um und lief ins Haus. Nun spielte sich Entsetzliches ab, un