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Prinzipienethik in der Biomedizin

Moralphilosophie und medizinische Praxis, Geschichte, Theorie, Ethik 14, Kultur der Medizin 14
ISBN/EAN: 9783593377063
Umbreit-Nr.: 1549418

Sprache: Deutsch
Umfang: 488 S.
Format in cm: 3.3 x 21 x 14.8
Einband: Paperback

Erschienen am 10.10.2005
Auflage: 1/2005
€ 52,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • InhaltsangabeVorwort Oliver Rauprich und Florian Steger Prinzipienethik in der Biomedizin - Zur Einführung Oliver Rauprich Die vier Prinzipien: Möglichkeiten und Grenzen Prinzipien und andere aufkommende Paradigmen in der Bioethik Tom L. Beauchamp Vom Nutzen und Nachteil der Prinzipienethik für die Medizin Urban Wiesing Theorie als Alternative? Eine Kritik der Prinzipienethik K. Danner Clouser und Bernard Gert Prinzipien oder Regeln? Tom L. Beauchamp Ein Prinzip für die Prinzipien. Kantische Einwände gegen den Ansatz von Beauchamp und Childress Michael Steinmann Kasuistik als Alternative? Kasuistik: Eine Alternative oder Ergänzung zu Prinzipien? Albert R. Jonsen Situation versus Fall. Zum Prinzipienbegriff in kasuistischen Ethiken Andreas Vieth Soziale, kulturelle und konzeptionelle Konturen der Prinzipienethik Eine soziologische Sicht auf die Entwicklung der Prinzipienethik John H. Evans Nicht nur Autonomie - die Prinzipien der amerikanischen biomedizinischen Ethik Søren Holm Was ist und wozu dient Prinzipienethik? Versuch einer Konturenschärfung Oliver Rauprich Spezifizierung und Abwägung Spezifizierung von Normen als ein Weg zur Lösung konkreter ethischer Probleme Henry S. Richardson Spezifizierte Prinzipienethik: Was ist sie und löst sie Fälle wirklich besser als die Kasuistik? Carson Strong Vom Miteinander und Gegeneinander der Beauchamp-Childress-Prinzipien Elisabeth Hildt Prinzipienethik und Reflexionsgleichgewicht Das weite Überlegungsgleichgewicht in der Praxis Norman Daniels Johannes Fischers "Theorie des Überlegungsgleichgewichts" als Modell theologischer angewandter Ethik zwischen Prinzipien- und Intuitionsethik Ralph Charbonnier Zur Bedeutung des Reflexionsgleichgewichts für die Spezifizierung allgemeiner Prinzipien zu prima facie gültigen moralischen Regeln Jens Clausen Prinzipienethik im Kontext Prinzipienorientierte Medizinethik im Praxistest Georg Marckmann Kontextsensitiv, pragmatisch und konsensbildend? Eine anwendungsbezogene Diskussion des ethischen Ansatzes von Beauchamp und Childress am Beispiel der Präimplantationsdiagnostik Daniela Reitz Wenn Prinzipien nicht weiterhelfen - Argumentationsmuster als Nothelfer in moralischen Sonderfällen Dagmar Borchers und Uwe Czaniera Textnachweise Autorinnen und Autoren Personenregister Sachregister
  • Schlagzeile
    • Kultur der Medizin
  • Leseprobe
    • Ethische Probleme in der modernen Biomedizin sind in das öffentliche Bewusstsein gerückt und werden wie in kaum einem anderen Bereich als drängend und kontrovers empfunden. Umso wichtiger scheint es, einen methodisch fundierten Zugang zur Auseinandersetzung mit diesen Problemen zu finden. In der modernen biomedizinischen Ethik haben prinzipienorientierte Ansätze eine besondere Bedeutung erlangt. Sie gehen nicht von einer allgemeinen ethischen Theorie aus, sondern gründen auf anerkannten Prinzipien "mittlerer Ebene", die im Hinblick auf konkrete Fragestellungen spezifiziert und gegeneinander abgewogen werden. Insbesondere die vier Prinzipien Nichtschaden (nonmaleficence), Wohltun (beneficence), Respekt vor der Autonomie von Personen (respect for autonomy) und Gerechtigkeit (justice) haben weite Beachtung gefunden. Sie wurden von den amerikanischen Bioethikern Tom L. Beauchamp und James F. Childress Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eingeführt. Ihr Buch Principles of Biomedical Ethics hat die Entwicklung der biomedizinischen Ethik in den USA maßgeblich geprägt und ist auch im europäischen Raum als Standardwerk anerkannt. Während im angelsächsischen Bereich eine anhaltende Debatte über die Stärken und Schwächen des prinzipienethischen Ansatzes stattfindet, wird hierzulande zwar zunehmend auf medizinethische Prinzipien zurückgegriffen, dieses Vorgehen aber bislang methodisch wenig reflektiert. Im vorliegenden Band sind Beiträge zur Prinzipienethik versammelt. Er beinhaltet Originalarbeiten deutscher Wissenschaftler verschiedener Disziplinen (Medizin, Philosophie, Theologie) und eine Auswahl wichtiger Texte aus dem englischsprachigen Raum, die erstmals ins Deutsche übersetzt wurden. In den Beiträgen werden sowohl die theoretisch-philosophischen Ansprüche der Prinzipienethik als auch ihr Nutzen für die biomedizinische Praxis geprüft. Es kommen Kritiker wie Befürworter zu Wort. Dies ermöglicht einen Einblick in die Tragweite und Grenzen der Prinzipienethik als einer der international prägenden Typen biomedizinischer Ethik und regt eine methodenkritische Diskussion über die angemessene Form der Aus einandersetzung mit ethischen Fragen in der modernen Medizin und Biowissenschaft an, die im deutschen Sprachraum bislang noch wenig entwickelt ist. Die Originalbeiträge gehen auf eine Tagung zum Thema "Ethik nach Prinzip? Prinzipienorientierte Ansätze in der biomedizinischen Ethik?" zurück, die von den Herausgebern im Juli 2003 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde. Die Beiträge wurden im Anschluss an die Tagung nochmals einer gegenseitigen Begutachtung unterzogen und überarbeitet. Wir danken allen, die sich an diesem Projekt beteiligt und uns bei der Durchführung geholfen haben. Besonders danken wir Christian Seidel, der wesentliche redaktionelle Arbeiten durchgeführt und den Index erstellt hat, sowie Andreas Frewer für die gute Zusammenarbeit im Rahmen der Herausgabe unseres Bandes in seiner Reihe. Die Tagung wurde von der Staedtler Stiftung und der Stadtsparkasse Erlangen gefördert. Die Herausgabe dieses Bandes ist durch freundliche Unterstützung der Staedtler Stiftung und der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung ermöglicht worden.