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The Party's Over

Das Ende der Ölvorräte und die Zukunft der industriealisierten Welt
ISBN/EAN: 9783570500590
Umbreit-Nr.: 1084829

Sprache: Deutsch
Umfang: 432 S.
Format in cm: 2.9 x 21.6 x 13.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 21.09.2004
€ 21,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Jede Generation hat ihre blinden Flecken und versteckt Dinge, über die sie nicht spricht. Unser Tabu heißt Öl. Der Rohstoff, der unsere Weltwirtschaft speist, geht zur Neige. Aber weil sich das niemand vorstellen mag, lebt unsere Zivilisation mit der Selbsttäuschung. Richard Heinberg belegt mit Hilfe von Recherchen unabhängiger Geologen, dass der Höhepunkt der Ölförderung bereits in wenigen Jahren überschritten sein wird. Der weltweite Bedarf an "flüssigem Gold" nimmt aber weiter zu. Was wird geschehen, wenn sich die Schere von Angebot und Nachfrage öffnet? Heinberg entwirft ein mögliches Zukunftsszenario und zeigt Alternativen zur Erdölgesellschaft. Öl-Ende . und keiner wills glauben Die Schätzungen über die Endlichkeit einer unproblematischen Ölversorgung gehen weit auseinander. Sie reichen von der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bis zur politisch motivierten Aussage "gesichert für mindestens 5000 Jahre" (US-Regierung). Nach den Recherchen von Richard Heinberg wird der Höhepunkt der Ölförderung zwischen 2006 und 2012 liegen. Da jedoch der weltweite Ölverbrauch um ca. 2% pro Jahr zunimmt, wird bald nicht mehr genug "flüssiges Gold" für alle vorhanden sein. Wie wird sich das Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage auswirken? Wird es zu Ressourcenkriegen kommen, oder schaffen wir den Umbau in eine nachhaltige Wirtschaft, verbunden mit einem friedlicheren Miteinander? Heinberg geht intensiv auf die Entwicklung alternativer Energietechniken ein. Allerdings macht er uns nur beschränkt Hoffnung. Denn auch die massive Förderung regenerativer Modelle wäre nicht ohne weiteres in der Lage, den Energiebedarf einer zunehmend energiehungrigen industrialisierten Welt zu decken. Die Konsequenzen für unsere Mobilität, den Welthandel und die weitgehend ölabhängige Landwirtschaft werden gewaltig sein. Aber der Autor ist kein Pessimist. Er weist auf einen Energiemix und den nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft als Perspektiven hin. Inwieweit wir es schaffen, dafür technische und politische Lösungen zu finden, wird darüber bestimmen, ob wir vor einer Phase heftiger kriegerischer Auseinandersetzungen stehen oder auf eine Welt zugehen, in der alle Völker Chancen auf Lebensqualität haben. Die vorliegende Ausgabe wurde hinsichtlich aktuellen Zahlenmaterials für Deutschland von Experten der Ludwig-Bölkow-Systemforschung bearbeitet.
  • Autorenportrait
    • Richard Heinberg ist Journalist, Sachbuchautor und Musiker. Er hat bereits vier Bücher über kulturellen Wandel und Energiewirtschaft veröffentlicht, u.a. "Cloning the Buddha: The Moral Impact of Biotechnology", für die er mehrere Auszeichnungen erhalten hat. Am Santa Rosa College in Kalifornien unterrichtet er zum Thema Kultur, Ökologie und nachhaltige Kommunen.
  • Leseprobe
    • Vorwort von Colin J. Campbell Einleitung 1 Energie, Natur und Gesellschaft - Energie und Erde: die Spielregeln - Energie in Ökosystemen: fressen und gefressen werden - Gesellschaftliche Wirkungsstrategien: Wie man sich Energien nutzbar macht - Komplexität und Kollaps: Gesellschaften und das Problem des Energiemangels - Angewandte Gesellschafts- und Umweltgeschichte: die Erklärung der amerikanischen Erfolgsstory 2 Partyzeit: die geschichtliche Episode billiger und reichlicher Energie - Energie im mittelalterlichen Europa - Die Kohlerevolution - Das Erdölwunder, Teil I - Die Elektrifizierung der Welt - Das Erdölwunder, Teil II - Öl, Geopolitik und die globale Wirtschaft: 1950-1980 - 1980-2002: verpasste Gelegenheiten und das Vorspiel zur Katastrophe 3 Kehraus: Eine geschichtliche Episode geht zu Ende - Der Boden bricht weg - Der Energievisionär M. King Hubbert - Hubberts Vermächtnis - Hubberts Kritiker: Energie gibt es im Überfluss - Wer hat Recht? Und was hängt davon ab? 4 Andere Energiequellen: Kann die Party doch weitergehen? - Erdgas - Kohle - Kernkraft - Windkraft - Solarenergie - Wasserstoff - Wasserkraft - Erdwärme - Gezeiten und Wellen - Biomasse, Biodiesel und Ethanol - 'Freie Energie', kalte Fusion und Kernfusion - Energiesparen und Energieeffizienz 5 Nachspiel: Den Letzten beißen die Hunde - Physische Wirtschaft und Finanzwirtschaft - Verkehrswesen - Nahrungsmittel und Landwirtschaft - Heizung und Kühlung - Die Umwelt - Das öffentliche Gesundheitswesen - Informationstechnologie - Politik und gesellschaftliche Bewegungen - Geopolitik im Zeichen der Energieknappheit - Ein Resümee 6 Den Zusammenbruch steuern: Strategien und Empfehlungen - Heim und Familie - Der weitere Lebenskreis - Das Land - Die Welt - Ein letztes Wort Nachwort von Hans-Peter Dürr Anhang - Danksagung - Anmerkungen - Bibliographie - Register Vorwort Man hat ganz treffend geäußert, dass Öl und Politik nie sehr weit voneinander entfernt sind. Selbst während des Ersten Weltkriegs, als die Ölindustrie erst ganz am Anfang stand, spielte das Öl eine große Rolle, zum Beispiel als die Deutschen ihren Einfluss im Nahen und Mittleren Osten ausdehnen wollten. Der damalige französische Ministerpräsident gab dazu den Kommentar ab: 'Jeder Tropfen Öl ist einen Tropfen Blut wert.' Japan trat in den Zweiten Weltkrieg ein, um Kontrolle über das indonesische Öl zu erlangen. Hitler wollte Baku am Kaspischen Meer erobern, weil er das dort gewonnene Öl zur Unterstützung seiner Kriegsmaschinerie dringend brauchte, die zuvor immer noch stark auf Pferde als Transportmittel angewiesen war. Grund für die irakische Invasion Kuwaits, die den zweiten Golfkrieg auslöste, war die Tatsache, dass das Scheichtum mehr Öl förderte, als seiner allgemein vereinbarten OPEC-Quote entsprach, was den Ölpreis nach unten trieb und deshalb die legitimen irakischen Einkünfte verminderte. Die Vereinigten Staaten, deren Eigenproduktion seit mehr als 30 Jahren zunehmend zurückgeht, erklären schon seit langem immer wieder ausdrücklich, dass der Zugang zu ausländischem Öl ein vitales, nationales Interesse darstelle, das auch eine militärische Intervention rechtfertige. Nach dem Irakkrieg ist die Stimmung in den USA umgeschlagen, denn viele Bürger fragen inzwischen, welche wirtschaftlichen und politischen Alternativen zu einer solchen Politik es geben könnte. Dieses bemerkenswerte Buch kommt also genau zur richtigen Zeit. Es ist deshalb so bemerkenswert, weil es tief gehende Einsichten in den Zustand einer Welt liefert, die von billiger, auf Erdöl beruhender Energie abhängig geworden ist, was ihren Wohlstand und ihr Wirtschaftswachstum angeht. Nun ist aber, wie der Autor ausführlich darlegt, Öl ein fossiler Brennstoff, was bedeutet, dass er in der geologischen Vergange ...