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Die Adelskritik der Aufklärer : eine kontrastive Untersuchung der Adelskonzepte von Montesquieu und Kant

ISBN/EAN: 9783656642558
Umbreit-Nr.: 6612230

Sprache: Deutsch
Umfang: 36 S.
Format in cm: 0.4 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 23.04.2014
Auflage: 1/2014
€ 17,95
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  • Zusatztext
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 12/15, Universität des Saarlandes (Neuere Geschichte), Veranstaltung: Oberseminar: Adelskritik und Adelslegitimation 1770-1848, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahren wurde die bis dahin vernachlässigte Forschung 1 im Bereich der deutschen Adelsgeschichte vor allem bezüglich der Reformdiskussion durch Veröffentlichungen von Heinz Reif 2, Dieter Langewiesche 3 und nicht zuletzt von Elisabeth Fehrenbach 4 voran gebracht. Wie Heinz Reif feststellt, standen jene Historiker, welche mit starken Thesen die `Feudalisierung´ des Bürgertums und die bleibende gesellschaftlichpolitische Dominanz des Adels über 1933 vertraten, den marxistischen Historikern gegenüber, welche eine zunehmende `Verbürgerlichung´ des Adels in den Entwicklungen des 19. Jahrhunderts zu erkennen meinten. Doch war für beide Interpretationen vor allem der ostelbische, altpreußische Adel die Folie 5. Auch wurde die beeindruckende Selbstbehauptung des deutschen Adels im 19. und frühen 20. Jahrhundert 6 stark betont. Nachdem der Fokus bis dahin im allgemeinen auf die preußischen Junker ausgerichtet war, wurde eine Korrektur der Betrachtungsweise vorgenommen: die Verschiedenheit der Adelsgruppen sowie die regionalen Unterschiede werden in neueren Arbeiten berücksichtigt 7. In der wissenschaftlichen Diskussion werden Fragen nach der Entwicklung vom Herrschaftsstand zur staatlichen Funktionselite, nach der sozialen Öffnung des Adels zum Bürgertum, nach adelig-bürgerlichen Elitenkompromissen, -bündnissen und -fusionen gestellt und eine mögliche Aristokratisierung des Bürgertums und/oder eine Verbürgerlichung des Adels untersucht 8. Drei Perspektivkorrekturen wurden im Rahmen des Forschungsprojekts Elitenwandel in der gesellschaftlichen Modernisierung 9 erarbeitet: zum einen soll die Adelsgeschichte als Geschichte des Adels in seiner Beziehung zum Bürgertum untersucht werden, da Adel und Bürgertum gemeinsam die Machtstrukturen verändert haben. Das Verhältnis, so Reif, sei aber noch näher zu bestimmen. Zum andern sollen nicht mehr die Gegenüberstellung von Verbürgerlichung des Adels und Feudalisierung des Bürgertums, nicht mehr Verschmelzung, Einbürgerung oder Selbstbehauptung als Konzepte verwendet werden, sondern das Agieren von adligen und bürgerlichen Gruppen neben-, mit-, und gegeneinander 10. Schließlich müsse untersucht werden, welche Vorschläge es von Seiten des Adels und von Seiten des Bürgertums zur Bildung einer neuen Elite gab, was als Kontaktform, was als Konsens entwickelt, was angeboten wurde und was die Gründe für das Scheitern dieser Konzepte der Elitenbildung waren.