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Als die Sonne versank

Kurzgeschichten
ISBN/EAN: 9783903539372
Umbreit-Nr.: 1384910

Sprache: Deutsch
Umfang: 72 S.
Format in cm: 1 x 21 x 13
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 17.01.2024
€ 17,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Der Erzählband vereint zwölf Miniaturen, die durch ihre Protagonisten miteinander verwoben sind - ein bunter Figurenkosmos von Charakteren, die zwischen Realität und Fiktion changieren und eines gemeinsam haben: Sie leben im Wechselspiel von Realem und Surrealem, von Ernst und Witz, von Tragik und Komik. Sei es Alfred Muskat, ein bescheidener Trompetenspieler, oder sein Musiklehrer, der begnadete Trompeter Thomas Johnson; sei es die taubstumme Ballerina Isidora Sidoroff oder der humorvolle Karikaturen-Zeichner Hubert Hanflied mit seiner bunten Papiergesellschaft. Die Schlussepisode mit Noah vereint alle auf einem Emigrationsschiff, das im März 1921 tatsächlich von der Hafenstadt Batumi über Istanbul nach Paris fuhr, und stellt einen Bezug her zur turbulenten Geschichte Georgiens in den 1920er-Jahren. Eine Brücke wird geschlagen zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit: Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde die Menschewiki-Regierung der unabhängigen Republik Georgien mit Noe Schordania an der Spitze gestürzt und gezwungen zu fliehen. Batumi, die multiethnische Metropole am Schwarzen Meer, und Paris als Herz Europas stehen für die europäischen Bestrebungen der Völker des Kaukasus: für ihre Sehnsucht nach Demokratie, Freiheit und Frieden.
  • Autorenportrait
    • Simon Chkheidze, 1998 in München geboren, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Innsbruck, Komponist, Improvisationskünstler und Songwriter, verfasst Kurzgeschichten, Musikgedichte, Essays, Romane und Sachtexte und dreht Kurzfilme. Publikumspreis 2019 Video&Filmtage Wien, Literaturpreis der Universität Innsbruck 2022.
  • Leseprobe
    • Der Wunsch zu tanzen begleitete Isidora schon seit Kindestagen. So bat sie ihre Mutter fast jeden Tag darum, Spaghetti zu kochen. Die langen Nudeln drehte sie dann pirouettenartig um ihre Holzgabel, im stummen Takt ihrer Fantasie. Die kleine Isidora erfreute sich an den schwingenden Nudeln so sehr, dass sie vergaß, wofür sie eigentlich gedacht waren. Die gutmütige Mutter schimpfte zwar, konnte es aber nicht übers Herz bringen, ihrer einzigen Tochter etwas vorzuschreiben, geschweige denn zu verbieten. Die tanzenden Spaghetti waren die wenigen Augenblicke wahrer Freude in Isidoras von Gewohnheit und Gewöhnlichkeit geprägter Kindheit.