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Glücksmomente

Alltägliche Betrachtungen und Reflexionen
ISBN/EAN: 9783943580518
Umbreit-Nr.: 1514786

Sprache: Deutsch
Umfang: 116 S., 23 farbige Illustr.
Format in cm: 0.8 x 22 x 17
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 14.11.2023
Auflage: 1/2023
€ 19,80
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Was gehört zum Glücklichsein? Wie verwandelt es den, der es erfährt? Warum kann man es nicht auf Dauer stellen? Das Glück: für den Münsteraner Norbert Rath das Leitmotiv der Texte von Bert Brune, dem Kölner Schriftsteller und Stadtwanderer. Als langjähriger Freund und profunder Kenner seines Werkes hat der ehemalige Professor für Sozialphilosophie gemeinsam mit dem Autor für diesen Band mehr als 160 Gedichte ausgesucht - und zu einem guten Teil auch kommentiert. Auf dass der Funke von Bert Brunes Glücksmomenten überspringen möge!
  • Leseprobe
    • Ja; renn nur nach dem Glück /doch renne nicht zu sehr! - Vorbemerkung Bei aller Vielgestaltigkeit und thematischen Weite von Bert Brunes Gedichten gibt es doch für sie ein Zentrum: das Thema der Glücksmomente im Alltag. Schon das Gedicht Zirkus Roncalli aus seinem ersten Buch, Der Stadtwanderer (1982), fragt nach der Herstellbarkeit von Glück, am Beispiel eines Programmpunktes im Zirkus Roncalli. Eines der Markenzeichen dieses Zirkus war die Produktion von Riesenseifenblasen: Der Mann / der Schöpfer des farbenprächtigen Weltalls / wuchs, schien zu wachsen / und lächelte, strahlte glücklich / er, der Beherrscher / Schöpfer der Welt (S. 17) Glück ist und bleibt ein Leitmotiv - genauer: das Leitmotiv - der Texte von Bert Brune. Was gehört zum Glücklichsein? Wie verwandelt es den, der es erfährt? Warum kann man es nicht auf Dauer stellen? Inwiefern gehört zu meinem Glück auch das Glücklich-Machen und das Glücklich-Sein anderer? Warum lässt sich Glück nicht erzwingen, nicht durch Mehrleistung, durch vermehrte Anstrengung erreichen? Was hat es mit Offenheit für neue Erfahrungen, mit der Fähigkeit, sich zurückzunehmen, mit Gelassenheit zu tun? Warum erscheint es meist plötzlich und unvermutet? Solche Fragen - und seine unverwechselbaren Antworten darauf - ziehen sich durch Brunes Texte. Sein Freund und Mitstreiter Frieder Döring hat es im Vorwort zu Brunes Gedicht­sammlung Capuccino (1995) auf den Punkt gebracht: Daß letztlich alles, was [er] schreibt, eine Philosophie, seine, des Laotse-Schülers Philosophie enthält, kommt als Erkenntnis dem Leser oft sehr spät und verzögert und hält darum aber umso länger vor. Ich möchte hinzufügen: All seine Gedichte haben ihren Fluchtpunkt in einer Philosophie des Glücks. Ja; renn nur nach dem Glück/doch renne nicht zu sehr!/Denn alle rennen nach dem Glück/Das Glück rennt hinterher, heißt es in Bertolt Brechts Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens (1928). Wir sollten es nicht verpassen, indem wir hinter ihm her­rennen, ohne es in der Eile wahrzunehmen. Dem Ich dieser Gedichte könnte das nicht passieren. Es kann warten. Norbert Rath, Münster, im November 2023 PS: Die kursiv gesetzten Anmerkungen und Kurzkommentare, die sich in vielen Fällen den Texten von Bert Brune anschließen, habe ich durchweg niedergeschrieben unmittelbar nach der Lektüre des jewei­ligen Bezugstextes. Sie sind zumeist assoziativ entstanden, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Treffsicherheit, richtiges Verstehen oder gar Tiefsinn. Überhaupt gilt ja: Richtiges Verstehen und Mißverstehen derselben Sache schließen einander nicht vollständig aus. (Franz Kafka: Der Prozess.) Oft beziehen sie sich nur auf ein Nebenthema, einen Nebenaspekt der Texte, sind so etwas wie Fuß­noten dazu, verweisen auf Literatur. Die Gedichte sind auch ohne diese kommentierenden Zusätze zugänglich. Bert Brune hält ja nichts von hermetischem Stil, von verschlüsselten Sprechweisen. Für ihn hat jeder interessierte Leser die Deutungshoheit und damit das Recht auf seine eigene Sichtweise.