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Kleidungspolitik im Iran

Die Durchsetzung der Kleidervorschriften für Männer unter Riza Säh, Arbeitsmaterialien zum Orient 19
ISBN/EAN: 9783899135244
Umbreit-Nr.: 1202278

Sprache: Deutsch
Umfang: VIII, 108 S., 14 s/w Illustr., 14 Fotos
Format in cm: 0.8 x 24 x 17
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.08.2006
€ 18,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die Herrschaft Rizâ Sâhs (1925-41) war eine Phase des Umbruchs in der modernen Geschichte Irans. Sein Regime verfolgte eine autoritäre Modernisierungspolitik, die eine soziale Umgestaltung nach europäischem Vorbild anstrebte. Zentraler Bestandteil der Reformen waren staatliche Kleidungsvorschriften: Ab 1929 war iranischen Männern das Tragen traditioneller Kleider gesetzlich verboten und westliche Anzüge sowie der "Pahlavî-Hut" vorgeschrieben. Mit seiner Ersetzung durch den "Europäischen Hut" sieben Jahre später wurde der staatlich gesteuerte Transformationsprozess fortgeführt und kulminierte 1936 in der zwangsweisen Entschleierung der iranischen Frauen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Durchsetzung der Kleidungsvorschriften für Männer, die bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Verlauf, Hintergründe und Details der Durchführung werden anhand veröffentlichten und unveröffentlichten iranischen Archivmaterials dargestellt. Die konkreten Vorgänge, die die landesweite Reform innerhalb der neu reformierten Verwaltung auslöste, sind dabei von besonderer Bedeutung. Die Vorschriften dienten als administrativer Testlauf für das Schleierverbot und stellten einen erstmaligen Eingriff der zentralen Staatsmacht in den Alltag der Bevölkerung dar. Ihre Auswirkungen auf einzelne Gruppen der traditionellen Gesellschaft - Händler, Handwerker, islamische Gelehrte und tribale Gemeinschaften - waren tief greifend und zeitigten weitreichende Konsequenzen. Diese Studie beschäftigt sich des Weiteren damit, wie Inhalte und Ziele der Reform durch die halbamtliche Presse vermittelt wurden und wie ihre Umsetzung propagandistisch begleitet wurde. Ein Tafelteil im Anhang beinhaltet Abbildungen bislang unveröffentlichter Dokumente, Fotos der neuen Kleidung sowie Zeitungsannoncen.
  • Kurztext
    • Die Herrschaft RiªÁ ?Áhs (1925-41) war eine Phase des Umbruchs in der modernen Geschichte Irans. Sein Regime verfolgte eine autoritäre Modernisierungspolitik, die eine soziale Umgestaltung nach europäischem Vorbild anstrebte. Zentraler Bestandteil der Reformen waren staatliche Kleidungsvorschriften: Ab 1929 war iranischen Männern das Tragen traditioneller Kleider gesetzlich verboten und westliche Anzüge sowie der "PahlavÐ-Hut" vorgeschrieben. Mit seiner Ersetzung durch den "Europäischen Hut" sieben Jahre später wurde der staatlich gesteuerte Transformationsprozess fortgeführt und kulminierte 1936 in der zwangsweisen Entschleierung der iranischen Frauen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Durchsetzung der Kleidungsvorschriften für Männer, die bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Verlauf, Hintergründe und Details der Durchführung werden anhand veröffentlichten und unveröffentlichten iranischen Archivmaterials dargestellt. Die konkreten Vorgänge, die die landesweite Reform innerhalb der neu reformierten Verwaltung auslöste, sind dabei von besonderer Bedeutung. Die Vorschriften dienten als administrativer Testlauf für das Schleierverbot und stellten einen erstmaligen Eingriff der zentralen Staatsmacht in den Alltag der Bevölkerung dar. Ihre Auswirkungen auf einzelne Gruppen der traditionellen Gesellschaft - Händler, Handwerker, islamische Gelehrte und tribale Gemeinschaften - waren tief greifend und zeitigten weitreichende Konsequenzen. Diese Studie beschäftigt sich des Weiteren damit, wie Inhalte und Ziele der Reform durch die halbamtliche Presse vermittelt wurden und wie ihre Umsetzung propagandistisch begleitet wurde. Ein Tafelteil im Anhang beinhaltet Abbildungen bislang unveröffentlichter Dokumente, Fotos der neuen Kleidung sowie Zeitungsannoncen. During his reign, RiªÁ ?Áh (1925-41) pursued a policy of authoritarian modernisation which aimed at transforming Iranian society along European models. Western-style clothing was made compulsory for all Iranian men in 1929 in order to give the Iranian people a modern appearance and to construct a uniform national identity. In 1935, this process was carried further by replacing the peaked cap called "PahlavÐ-hat" with the brimmed "European-hat" as the official headgear. This policy ultimately resulted in the forced ban on veiling in the following year. This study deals with the hitherto neglected reform of men´s dress and focuses on the implementation of the nationwide dress regulations by the newly modernised PahlavÐ administration. Based on published and unpublished sources from Iranian archives, questions related to how the administrative orders were enforced, what impact the reform had on different groups of traditional Iranian society, and the presentation of the new clothing in the semi-official press are discussed. Unpublished documents, photos, and newspaper advertisements are included in the appendix.