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Weißer Mann fällt

Roman, Literatur
ISBN/EAN: 9783037341254
Umbreit-Nr.: 1159824

Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format in cm: 2.6 x 21.5 x 14
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 28.11.2010
€ 25,00
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  • Zusatztext
    • Der ehemalige Polizeiunterwachtmeister R.M. Swaminathan ist seit dem allzu engagierten Verhör eines äußerst schuldigen Verdächtigen unfähig zum Sprechen ganzer Sätze, an den Rollstuhl gefesselt und zur völligen Passivität verurteilt. Nicht nur hat er von seiner mageren Frühpension seine Familie zu ernähren, obendrein ist er Vater von sechs Töchtern, die sich unaufhaltsam dem Alter ihrer Verheiratung nähern. Angesichts dieser bitteren Lage mögen Selbstmordversuche unter Zuhilfenahme von Fahrradflickzeug oder eines Eimers voll Wasser durchaus einen Ausweg bieten, doch auch hieran scheitert Swami. Zunächst scheint es, als bestätige es nur den über ihm liegenden Fluch, dass ihm just am Tag der unter Dach und Fach zu bringenden Eheanbahnung seiner Ältesten ein Mann aus einem Hotelfenster heraus nahezu auf den Kopf fällt und zu seinen Füßen liegend stirbt. Damit wird Swami nicht nur zum Gespött der gesamten Stadt - zugleich gerät er per Zufall in ein Netz aus Polizeiintrigen, Verbrechen und Korruption, was die verzweifelten Verkuppelungsmanöver seiner Ehefrau ins Leere laufen lässt. Doch als sich weitere sonderbare Dinge ereignen, wendet sich das Blatt: Swami wird ohne jegliches eigenes Zutun von einem Tag zum anderen von Tausenden von Anhängern als Guru verehrt. Den Stand der Familienplanung verbessert dies gleichwohl nicht entscheidend, denn die Moderne in Gestalt der nächsten Generation funktioniert nach anderen (wenn auch nicht weniger exzentrischen) Regeln Angesiedelt im heutigen, sich explosiv entwickelnden Indien, ist 'Weißer Mann fällt' eine sanfte Satire über die unmögliche Suche nach Bedeutung im Bedeutungslosen, über häusliche Katastrophen, versehentlich aufgedeckte Verschwörungen, über Wahrheit und Weisheit, Naivität und Spiritualität, Aberglaube, Missgeschick und Missverständnis. Stocks Prosa ist so zwingend und so unwiderstehlich komisch, dass der Leser die nur auf den ersten Blick knallbunte Story von Anfang an ohne weiteres akzeptiert. Wie liebevoll, präzise und cool Mike Stocks seine erzählerischen Pointen setzt, wie schwarzer Humor, Wortwitz und Situationskomik sich mit wohldosiert leisen Tönen treffen, die verblüffende Nonchalance, mit der er sich den charmanten Slang des Indischen anverwandelt: All dies macht das Buch von der ersten bis zur letzten Seite zur unterhaltsamen und erfüllenden Lektüre. 
  • Kurztext
    • Angesiedelt im heutigen, sich explosiv entwickelnden Indien, ist »Weißer Mann fällt« eine sanfte Satire über die unmögliche Suche nach Bedeutung im Bedeutungslosen, über häusliche Katastrophen, versehentlich aufgedeckte Verschwörungen, über Wahrheit und Weisheit, Naivität und Spiritualität,Aberglaube, Missgeschick und Missverständnis.
  • Autorenportrait
    • Mike Stocks ist Schriftsteller, Dichter und Übersetzer italienischer Dialektpoesie und begründete Anon - The anonymous submissions poetry magazine. Für sein Romandebüt »White Man Falling« erhielt er 2006 den Goss First Novel Award. Mike Stocks lebt in Edinburgh.
  • Schlagzeile
    • Wie aus Mücken Elefanten und daraus Heilige werden
  • Leseprobe
    • »Swami denkt immer, dass der Schlaganfall von dem akuten Stress ausgelöst wurde, der bei der selbstlosen körperlichen Züchtigung eines Kriminellen bei der Ausübung seiner Dienstpflichtentstand. Amma nimmt es dem Äußerst Schuldigen Verdächtigen bis heute übel, was mit ihrem Mann passiert ist - ist der Kerl nicht der Grund für all ihr Unglück? Hat ihr Mann nicht seinetwegen Arbeit und Gehalt verloren, die durch eine jämmerliche fünzigprozentige Schwerbehindertenrente ersetzt worden ist? Und schlimmer als all diese Probleme ist, dass Swami seinen Stolz verloren hat. >Appa, sieh doch!<, schreit eine seiner Töchter, hingerissen von Leelas ganz eigenem, stolzen Finale ihres Tanzes.Ja, ja, ich sehe. Sehen ist etwas, was ich immer noch kann.>Tee, Appa?<Sekunden, nachdem die Musik verstummt, wird die Frage an Swami gerichtet. Swami hat sich noch nicht auf das Verstummen eingestellt. Wenn ein Vater seine Tochter so tanzen sieht, dann wird auch in ihm erst einmal alles stumm.>Tee, Appa?<Tee, Tee, ständig Tee.«