Detailansicht

Es war einmal im Ringgau

eBook - Oma Christines nordhessische Sagen und Rezepte
ISBN/EAN: 9783942223331
Umbreit-Nr.: 5456789

Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S., 4.41 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 18.07.2013
Auflage: 1/2013


E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
€ 4,99
(inklusive MwSt.)
Sofort Lieferbar
  • Zusatztext
    • Zwischen Eschwege und Eisenach, mit einem Ausläufer im Werra-Meißner-Kreis und mit dem anderen im Wartburgkreis, liegt der Ringgau. Ritter, Grafen, edle Jungfrauen, Minnesänger, Wichtelmänner, Könige und Heilige: Alle haben sie hier gelebt oder sind zumindest einmal vorbeigekommen. Neben Kaiser Barbarossa und der Heiligen Elisabeth hat auch Oma Christine ihre Spuren hinterlassen, in Form von Geschichten und Rezepten. "Gebannt saßen wir auf der wackeligen, lehnenlosen Bank unter dem kleinen Fenster am hölzernen Tisch ...", berichtet Edit Engelmann, die Jahre später das alte Kochheft ihrer Oma wiederentdeckt, "und lauschten Omas Geschichten, während sie auf dem riesigen Kohleherd mit den vielen eisernen weißen Klappen das Essen für uns alle zubereitete. Zwischendurch durften wir probieren und naschten mit dem Finger die Reste aus so mancher Schüssel, in der gerade Kuchen, Pudding oder andere Süßigkeiten zubereitet wurden. Wenn nichts Derartiges für uns Kinder zu ergattern war, bekamen wir eine dicke Scheibe Rotwurst - oder einen Runken 'Ahle Worscht', wie Oma es nannte." In Erinnerung an ihre Kindertage beschloss die Autorin, das Kochbuch der Oma Christine neu aufzuschreiben - und zwar so lebendig, wie es bei ihrer Oma in der Küche zugegangen ist: Gerichte und Geschichten - abwechselnd und im Einklang miteinander. Das vorliegende Buch ist ein nostalgischer Streifzug durch die Geschichten- und Sagenwelt Nordhessens. Bilder und Illustrationen schaffen das entsprechende Ambiente und zeigen Ausschnitte aus dem Leben von anno dazumal. Und die alten Rezepte - bestechend in ihrer Einfachheit, original, ohne Geschmacksverstärker, genau so naturbelassen, wie es bei Oma immer geschmeckt hat - laden dazu ein, in eine scheinbar vergessene Zeit einzutauchen. Es war einmal im Ringgau ...
  • Autorenportrait
    • Edit Engelmann wurde 1957 in der Nähe von Kassel in Oberhessen geboren und wuchs auch dort auf. Mit Anfang zwanzig zog sie nach Abschluss des Gymnasiums in den Großraum Frankfurt, wo sie in den nachfolgenden Jahren ein Marketingstudium abschloss und ihre ersten beruflichen Schritte unternahm. Schnell wurde ihr klar, dass der Kommunikationsbereich der weitaus interessanteste Bereich im Marketing ist, und sie stürzte sich mit Begeisterung darauf. Schreiben und texten, Zeitungsartikel beurteilen und selbst verfassen gehörte somit zu ihrem ständigen Arbeitsbereich und zu den Tätigkeiten, die ihr ganz besonders ans Herz wuchsen.Im Rahmen ihrer beruflichen Laufbahn bei verschiedenen nationalen und internationalen Konzernen reiste sie viel und verbrachte auch einige Jahre im europäischen und nichteuropäischen Ausland. Hierbei genoss sie es ausgesprochen, neue Kulturen, Denkweisen und Lebensstile kennenzulernen und ausprobieren zu können. Reisen, das Entdecken und Erleben sowie das Sammeln von neuen Erfahrungen gehören auch heute noch zu ihren Leidenschaften.Nach der Jahrtausendwende lernte sie den Griechen kennen, dem sie nicht widerstehen konnte, und zog schon bald darauf nach Athen, wo sie auch heute noch mit ungebrochenem Mut versucht, die Feinheiten der griechischen Sprache zu ergründen. Außer dass sie von einer Familie auf Trab gehalten wird, macht sie Übersetzungsarbeiten und übernimmt Marketing- und Kommunikationsprojekte auf freiberuflicher Basis. Publikationen: "KRISE! KRISE! Schulden am Olymp - Tagebuch eines Frosches" Tagebuch über die Eurokrise in Griechenland, Größenwahn Verlag / Juli 2011.Beim Kurzgeschichtenwettbewerb "Xenos in Griechenland", organisiert vom Goethe Institut Thessaloniki und dem Größenwahn Verlag, ist ihre Geschichte "Verkehr" ausgewählt und in der Anthologie "Xenos in Griechenland - Erzählungen deutschsprachiger Immigranten" erschienen, Größenwahn Verlag / Oktober 2011.
  • Leseprobe
    • Unsere Vorfahren, so erzählte mir Oma Christine, waren Marketender. Im eigentlichen Sinne waren das eine Art Handlungsreisende, die während des 17. Jahrhunderts mit den kämpfenden Heeren reisten und diese mit allem Lebensnotwendigen versorgten. Es waren zum Teil ganze Familien, die schwer in ihren vollgestopften Planwagen arbeiteten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es gab natürlich auch etliche Frauen, die nur zur Belustigung der Soldaten mitreisten und diese anderweitig schadlos hielten. Und so hat im Laufe der Jahre der Begriff Marketender etwas gelitten und einen Beigeschmack erhalten, der den ursprünglichen Sinn und Zweck dieses Berufsstandes nicht mehr korrekt widerspiegelt. Unsere Vorfahren jedenfalls haben wohl das Heer der Schweden begleitet, das gegen Wallenstein und Tilly durch die deutschen Lande zog. Wer übrigens denkt, dass der Dreißigjährige Krieg ein einziger, 30 Jahre andauernder Krieg gewesen ist, liegt falsch. Jeder kämpfte quasi gegen jeden, Protestanten gegen Katholiken, Schweden gegen Deutsche, die deutschen Fürsten waren mit ihrem Kaiserreich nicht mehr einverstanden und ganz Europa sah eine willkommene Gelegenheit, die Balance der Macht wieder einmal komplett neu zu mischen. Und so war eigentlich jeder auf die eine oder andere Weise beteiligt an diesem Krieg, der sich in zahlreiche Unterkriege aufteilte. Im Laufe der andauernden Auseinandersetzungen ließ die Disziplin der verschiedenen Heere und Soldaten immer mehr nach, die Sitten wurden rauer und das Geld knapper. Sehr zum Unwillen der Bevölkerung verpflegten die Soldaten sich nunmehr über Plünderungen, was den Berufsstand der Marketender - bis eben auf jene gewisse Damen - überflüssig machte. Und so blieben unsere Vorfahren inmitten dieses Tohuwabohus irgendwo in einem kleinen Tal im Nordhessischen hängen - im Ringgau. Sie wurden als Bauern sesshaft. Wann und wie das genau geschehen ist, ist nicht mehr nachzuvollziehen, aber so um 1770 herum können sie in der dortigen Ortschaft Datterode nachgewiesen werden. Der Ringgau liegt südlich von Eschwege zwischen dem Meißner und dem Thüringer Wald. Im Jahr 993 wurde die Region erstmals unter dem Namen "Reinichgooue" erwähnt. Im Jahr 1436, am Ende des hessisch-thüringischen Erbfolgekrieges, kam das ehemals thüringische Gebiet endgültig zu Hessen. Nur ein ganz kleiner Zipfel verblieb im Thüringischen und gehört auch heute noch zum Wartburgkreis. Malerisch liegen die kleinen Orte in den romantischen Tälern der nordhe