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In statu confessionis III

Texte zu Union, Bekenntnis, Kirchenkampf und Ökumene, Oberurseler Hefte Ergänzungsbände 10
ISBN/EAN: 9783767571440
Umbreit-Nr.: 8619735

Sprache: Deutsch
Umfang: 310 S., 1 Illustr.
Format in cm: 3 x 23.2 x 16.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 31.05.2011
€ 48,00
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  • Zusatztext
    • Die Beiträge dieses Bandes sind zwischen 1929 und 1944 entstanden und werden hier zum Teil erstmals veröffentlicht. In ihnen behandelt Hermann Sasse (1895-1976) Fragen nach konfessioneller Identität und Ökumene, dem Aufbau der Kirche und dem Verhältnis zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat. Der 1933 zum außerordentlichen Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte und Konfessionskunde an die Universität Erlangen berufene Sasse emigrierte 1949 nach Australien und wurde Professor am heutigen Australian Lutheran College. Durch seine Schriften behielt er Einfluss auf die lutherischen Kirchen Deutschlands und das nordamerikanische Luthertum.
  • Kurztext
    • Die Beiträge dieses Bandes sind zwischen 1929 und 1944 entstanden und werden hier zum Teil erstmals veröffentlicht. In ihnen behandelt Hermann Sasse (1895-1976) Fragen nach konfessioneller Identität und Ökumene, dem Aufbau der Kirche und dem Verhältnis zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat. Der 1933 zum außerordentlichen Professor für ...
  • Autorenportrait
    • Dr. Werner KlÃn ist Professor fÃrSystematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel und von 2012 bis 2018 auÃ?erordentlicher Professor an der Theologischen FakultÃt der UniverstitÃt von Pretoria (SÃdafrika). Er ist Herausgeber der Reihe Oberurseler Hefte ErgÃnzungsbÃnde und Mitherausgeber der Zeitschrift Lutherische Theologie und Kirche. Roland Ziegler ist Juniorprofessor fÃr Systematische Theologie am Concordia Theological Seminary in Fort Wayne, USA. Der Pfarrer Dr. Hermann Sasse, geboren 1895 in ThÃringen, beschÃftigte sich vor allem mit Fragen nach konfessioneller IdentitÃt und Ã?kumene, dem Aufbau der Kirche und dem VerhÃltnis zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat. Seit 1932 hat er im "Jacobi-Kreis" mitgearbeitet, aus dem sich die Bekennende Kirche entwickelte. 1933 wurde er zum auÃ?erordentlichen Professor fÃr Kirchen- und Dogmengeschichte und Konfessionskunde an die UniversitÃt Erlangen berufen, 1948 begann er mit der Herausgabe der »Briefe an lutherische Pastoren«. Ã?ber diese und andere Herausgaben behielt er auch nach seiner Berufung an das Immanuel Theol. Seminary der Vereinigten Lutherischen Kirche in North Adelaide/ Australien Einfluss auf die lutherischen Kirchen Deutschlands. Sasse starb 1976 in North Adelaide.
  • Leseprobe
    • IV. Gutachten und Stellungnahmen (S. 231-232) Theologisches Gutachten zur Frage der Hochkirche (ein Exkurs) Die Denkschrift von Pfarrer Rehbach473 nimmt in ihren Eingangsworten Bezug auf das 25-jÃhrige Bestehen der "Hochkirchlichen Vereinigung"474 (im Folgenden abgekÃrzt HV). Sie gehört wie das Rundschreiben Friedrich Heilers475 an die Mitglieder der HV zu den Dokumenten dieses JubilÃums, das bei dem gegenwÃrtigen Mangel an Publikationsmöglichkeiten keinen literarischen Niederschlag finden konnte. Da die grundlegenden Gedanken und Forderungen der Denkschrift zum Teil auch von Kreisen auÃ?erhalb der hochkirchlichen Bewegung vertreten werden (Berneuchener 476, konfessionelle Lutheraner, liturgisch interessierte Kreise der "Bekennenden Kirche"), worauf auch Pfr. Rehbach selbst hinweist, empfiehlt es sich, diese Fragen unabhÃngig von der auf Seite 2 der Denkschrift aufgeworfenen ganz anderen Frage zu erörtern, ob und wie weit die HV als solche von einer evangelisch-lutherischen Kirche als eine mit ihrem Bekenntnis in Einklang stehende Organisation anerkannt werden kann. Das Ja oder Nein, das zu den einzelnen Gedanken und Forderungen der Hochkirche gesprochen werden muss, fÃllt keineswegs zusammen mit dem Ja oder Nein, das unsere Kirche zu der HV aufgrund von deren 25-jÃhriger Geschichte und aufgrund ihrer Kundgebungen und Taten sprechen muss. Da Pfarrer Rehbach (S. 2 und 9 Schluss) von der Kirchenregierung erwartet, dass eine Anerkennung der von ihm vorgetragenen Gedanken sofort automatisch nicht nur zu einer Anerkennung der HV fÃhre, sondern sogar zu einer UnterstÃtzung der hochkirchlichen Bewegung "mit allen Mitteln", wird es angebracht sein, zunÃchst die Vorfrage zu stellen, welche Stellung unsere Kirche zu der HV einnehmen muss. Erst dann soll Recht und Unrecht der von Pfr. Rehbach geÃuÃ?erten Gedanken und Fragen erörtert werden. 1. Die Wurzeln der HV liegen in der tiefen seelischen ErschÃtterung, die in den Jahren 1917 und 1918 durch die deutsche und darÃber hinaus durch die ganze Christenheit des Ostens und Westens ging. Die hochkirchliche Bewegung ist eine unter den vielen Strömungen, in denen die Unzufriedenheit mit den kirchlichen ZustÃnden und die Sehnsucht nach einer echten Erneuerung der Kirche damals ihren Ausdruck fanden. Das erste hochkirchliche Flugblatt erschien im Juni 1918. Seine Verfasser waren Pastor Hansen477 in Kropp (Schleswig), der schon zum ReformationsjubilÃum 95 Thesen veröffentlicht hatte, in denen die evangelischen Kirchen vom hochkirchlichen Standpunkt aus scharf kritisiert wurden, und Pfarrer Mosel478 aus der Uckermark, der dann den Vorsitz der HV Ãbernahm. Diese selbst wurde am 9. Oktober 1918 auf einer konstituierenden Mitgliederversammlung zu Berlin begrÃndet, an der auÃ?er den Genannten noch je ein Pfarrer aus Pommern, Schlesien, Provinz Sachsen und Westfalen teilnahmen.479 Ein Vorstand wurde gewÃhlt, dem auÃ?er vier Pfarrern aus der altpreuÃ?ischen Union noch ein Berliner Lehrer und ein pommerscher Adliger, ein Schwiegersohn Hindenburgs, angehörten. Die damals angenommenen GrundsÃtze, die jahrelang das Programm blieben480, proklamierten die Kirche als die von Christus und den Aposteln gestiftete Heilsanstalt und forderten von der evangelischen Christenheit das Bewusstsein, zu dieser sichtbaren Gesamtkirche zu gehören. Sie verlangten die volle SelbststÃndigkeit der Kirche und die bischöfliche Verfassung. Ein maÃ?volles ZurÃcktreten der Predigt, stÃrkere Betonung der Sakramente und ihres objektiven Charakters, reichere Ausgestaltung der Gottesdienste, Reform der Beicht- und Abendmahlspraxis mit