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Der Ring der Nibelungen

Roman
ISBN/EAN: 9783453530263
Umbreit-Nr.: 1103621

Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format in cm: 4.2 x 21.1 x 13.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.12.2004
€ 12,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Der einzigartige Roman zum größten deutschen Heldenepos Parallel zum spektakulären TV-Zweiteiler ?Der Ring der Nibelungen? mit Benno Führman in der Hauptrolle (im Dezember 2004 auf SAT 1) hat Bestsellerautor Wolfgang Hohlbein dem Nibelungenlied eine neue Gestalt gegeben: In seinem spannenden Roman wird der größte deutsche Mythos zu einem atemberaubenden Drama um Rache und Magie, um Liebe und Tod ? ein Drama, das Tolkiens ?Herr der Ringe? an erzählerischer Wucht und Phantasie in nichts nachsteht. Das Fantasy-Ereignis des Jahres!
  • Autorenportrait
    • Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Seit er 1982 gemeinsam mit seiner Frau Heike den Roman Märchenmond veröffentlichte, arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller. Mit seinen Romanen aus den verschiedensten Genres - Thriller, Horror, Science-Fiction und historischer Roman - hat er mittlerweile eine große Fangemeinde erobert und ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf. Thorsten Dewi, Jahrgang 1968, war lange Jahre als Journalist und TV-Development-Manager tätig, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Er hat etliche verfilmte Drehbücher sowie erfolgreiche Romane zu TV-Serien geschrieben.
  • Leseprobe
    • Es war leicht in dieser Nacht, sich von den eigenen Sinnen t?chen zu lassen. Sieglinde musste sich nicht besonders anstrengen. Sie legte sich auf die Felle zur?ck, die in der hintersten Ecke gestapelt waren, und schloss die Augen. Der Weg, der fort von Wahn und Furcht f?hrte, war der Weg in den Traum. Das flackernde Licht brennender Pfeile, die wie leuchtender Regen auf die Zelte prasselten, wurde zu einem behaglichen Lagerfeuer. Der schweflige Geruch sengenden Menschenfleischs wurde zum Bratengeruch eines Ebers, der am Spie?grillte. Und das St?hnen sterbender M?er auf dem Schlachtfeld wurde zum leisen Seufzen einer Liebesnacht. Die Krieger, die drau?n br?llten und rannten - sie waren nun die fr?hliche Gesellschaft eines rauschenden Festmahls. Sieglinde atmete langsam und ganz ruhig. Ihr Herzschlag fiel vom Galopp in den Trab zur?ck, und ihre H?e l?sten sich. Sie wartete darauf, dass es vorbeiging. Dieser Krieg, diese Schlacht, dieses Gemetzel - es ging schon zu lange nicht mehr um Sieg oder Niederlage. Es ging um Ruhe, die wieder einkehren musste. Ruhe, um die Felder rund um Xanten zu bestellen. Ruhe, um das Vieh zu f?ttern, damit es durch den Winter kam, der vor der T?r stand. Ruhe, um die Kinder zu zeugen, die im n?sten Sommer das Licht der Welt erblicken sollten. Die Decke, die vor dem Eingang hing, wurde grob beiseite gerissen. Sieglindes Hand fand unter dem Fell den Griff eines Dolches. Sollte der Feind gekommen sein, seinen Sieg durch die Sch?ung der K?nigin zu vollenden, w?rde er nur eine Leiche finden. Eine h?nenhafte Gestalt trat in das Zelt - metallene Platten baumelten an Lederriemen herab, und das Wams war zerrissen und von Blut und Schmutz so ?berzogen, als k? sie geradewegs aus Utgard, dem Reich der Ungeheuer. "Mein K?nig!" Sieglinde sprang auf. Sie flog ihrem Gatten f?rmlich in die Arme, und Siegmund dr?ckte sie an sich, als wolle er ihr das Leben aus dem K?rper pressen. Seine Haare hatten sich aus den Z?pfen gel?st, und ihr Gesicht tauchte wie in ein Kissen, als er sein m?des Kinn auf ihre nackte Schulter legte. Der K?nig von Xanten roch nach Schwei? Blut und dem Unrat des weiten Ackers, auf dem sie sich dem Heer von Hjalmar gestellt hatten. Sieglinde konnte sp?ren, dass er zitterte. Hinter ihr fiel etwas aus seiner Hand auf den Boden, aber sie wagte nicht, sich aus seiner Umarmung zu l?sen. Kein Wort wurde mehr gesprochen. Sie h?rte ein leises Ger?ch, als sich seine Finger zur Faust ballten und den Stoff ihres Kleids am R?cken zerrissen. Es war immer noch der Traum. Ihr Traum, dass mit geschlossenen Augen die Wirklichkeit zu bannen war. Dass nicht geschah, was nicht geschehen durfte. Und Siegmund wollte den Traum ein letztes Mal mit ihr teilen. Sieglinde hielt immer noch den Dolch in der Hand. Wie Siegmund ihr das Kleid vom Leib riss, so durchschnitt sie nun die Riemen, an denen die Reste seiner R?stung hingen. Klappernd fielen sie zu Boden. Unter dem Kleid war sie nackt, denn als sie trotz seines Verbots in einfacher Tracht von der Burg zum Schlachtfeld geeilt war, hatte sie sich des letzten Diensts erinnert, den sie ihm noch leisten konnte. Er stie?sie grob und m?de zugleich auf die Felle zur?ck. Sein edles Gesicht, von einem ungez?gelten Bart umwuchert, verzog sich im Schmerz, als er das Wams ?ber den Kopf zog. Sie konnte nun die Wunden sehen. Schwertwunden, Pfeilwunden, Messerwunden, Bisse von wilden Hunden, die Hjalmars Truppen mitf?hrten. Keine der Wunden war versorgt worden, und aus einigen quoll bereits Eiter aus entz?ndetem Fleisch. Sie wollte aufstehen, ihm helfen! Doch sein Gesichtsausdruck lie?sie innehalten. Der Anblick ihres nackten, weichen K?rpers im flackernden Licht beruhigte ihn, gab ihm Frieden. Er brauchte den Zuspruch ihrer Seele, nicht ihrer H?e. Siegmund sah sie mit derselben Liebe an, mit der er um sie geworben hatte, als sie kaum siebzehn gewesen war. Er h?e jede Prinzessin der umliegenden K?nigreiche freien k?nnen. Xanten war ein starkes, stolzes Land, und es ha