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Der Gott im 9. Monat

Vom Ende der mütterlichen Gebärfähigkeit und dem Aufstieg der männlichen Gebärmacht in den Religionen der Welt
ISBN/EAN: 9783738639018
Umbreit-Nr.: 8618001

Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S., 6 farbige Illustr.
Format in cm: 2.1 x 22 x 15.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 22.09.2015
Auflage: 2/2015
€ 15,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die exklusiven biologischen Eigenschaften der Frau fehlen den Patriarchen zur Erlangung der totalen Herrschaft in der Welt. Daher streben sie danach, sich die Gebärfähigkeit und Stillfähigkeit anzueignen, was auf die Auslöschung der Mutter hinausläuft. In den Mythen der Götter und ihrer Ränke ist es vollbracht: Der Mord an der Urmutter ist Mittel und Zweck zugleich, die Geburt erfolgt danach mit einem Axthieb auf den göttlichen Kopf, aus Augen, Nase, Mund, Rippe oder Lehm, als Schaumgeburt aus dem Meer, auf dem Knie und sogar als Ringkampf. Dem so befriedigten Gebärneid folgt zwangsläufig der Stillneid, der sich mythologisch in der Gleichsetzung des männlichen Ejakulats mit der Muttermilch und dem Wasser äußert. Daher sind alle poly- und monotheistischen Hochgötter WETTERGÖTTER, die für den fruchtbaren Regen sorgen sollen, den einst die Erdmutter von den Bergen und übers Meer sandte. Sie sind der Versuch, aus Mutter Erde einen Vater Erde zu machen. Seit Machthaber die Menschen aus den allversorgenden mütterlichen Sippen gerissen und von sich abhängig gemacht haben, gaukeln sie ihnen vor, dass es ihnen auch jetzt an nichts fehlt, ja alles sogar noch besser werde. Der faule Zauber fliegt nicht einmal mit den Schwierigkeiten auf, die das Patriarchat seit seinen Anfängen produziert. Was einst mit der Unterjochung der Frau begonnen wurde, äußert sich heute vor allem in der folgenreichen Überbevölkerung. Moderne Patriarchate arbeiten dagegen an der Wegrationalisierung der Mutter: in der Familiengesetzgebung, in der Reproduktionsmedizin, in der Erprobung der Geburt aus einem Roboter, mit der Patentierung der Muttermilch oder der Privatisierung des Trinkwassers.
  • Autorenportrait
    • Die Patriarchatsforscherin und -kritikerin Gabriele Uhlmann (Jg. 1964) beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit den Wurzeln unserer Kulturen. Sie kritisiert die ideologisch motivierte Archäologie und Urgeschichtsforschung und deren Instrumentalisierung für gegenwärtige gesellschaftspolitische Ziele. Ihr unabhängiger, interdisziplinärer Ansatz berücksichtigt dabei Kulturanthropologie, Theologie, Psychologie, Biologie, Geografie u.v.m.. Nach "Archäologie und Macht" (2012) legt sie mit diesem Band ihr zweites Buch vor.