Detailansicht

'Verwilderte Selbsterhaltung'

Zivilisationstheoretische Kulturkritik bei Nietzsche, Freud, Weber und Adorno, Politische Ideen
ISBN/EAN: 9783050034645
Umbreit-Nr.: 403544

Sprache: Deutsch
Umfang: 175 S.
Format in cm: 1.5 x 24.6 x 17.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 13.10.1999
€ 89,95
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • In seiner theoriegeschichtlichen Untersuchung rekonstruiert Karsten Fischer Entwicklungslinien zivilisationstheoretischer Kulturkritik von Nietzsche, Freud und Max Weber zu Adorno. Dies dient ihm zur Klärung der systematischen Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen menschlicher Naturbeherrschung und sozialer Mutmaßung, dass ein ursprünglicher, zivilisationspsychologischer Zusammenhang zwischen der ideologischen Selbstermächtigung des Menschen zu gewaltsamer Unterwerfung der Natur und seiner Gewaltbereitschaft gegenüber seinen Artgenossen besteht, lässt sich weniger auf hegelianisch-marxistische Motive zurückführen als vielmehr auf Nietzsche, bei dem Horkheimers und Adornos These von der dialektisch in Barbarei zurückschlagenden Aufklärung bereits angelegt ist. Von Nietzsche führt eine direkte Verbindung zu Sigmund Freud, dessen These, dass die zivilisatorische Tabuisierung zwischenmenschlicher Gewalt aus deren ursprünglicher Ausübung resultiert, von Adorno variiert wird. Statt der Tabuisierung zwischenmenschlicher Gewalt problematisiert er die Legitimierung" gewaltsamer menschlicher Naturbeherrschung, was ein Interesse an Webers Rationalisierungstheorem begründet, das untergründige Verbindungen mit Freuds Zivilisationspsychologie aufweist. Auf der Basis dieser theoriegeschichtlichen Verortung, mit der eine grundlegend neue Lesart Adornos vorgeschlagen wir, lässt sich sein Theorem schließlich als Erklärungsangebot für die auch ins Abendland zurückgekehrten barbarischen Gewaltexzesse wie auch für das Problem fortschreitender Naturzerstörung diskutieren.