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Der Mandant

Roman, Mickey Haller 1
ISBN/EAN: 9783453433670
Umbreit-Nr.: 1982607

Sprache: Deutsch
Umfang: 543 S.
Format in cm: 3.8 x 18.8 x 11.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 03.02.2009
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Unschuldslamm oder teuflischer Killer? Der Strafverteidiger Mickey Haller gilt als begnadeter Stratege. Bis ihn sein Gespür verlässt und er ein Mandat übernimmt, das ihn mehr als nur seine Reputation kosten könnte. Mit seinem neuen Thriller sorgte Bestsellerautor Michael Connelly für Furore. Von der Presse als sein bislang bester Roman gefeiert, stand "Der Mandant" wochenlang auf Platz eins der New York Times-Bestsellerliste.Mickey Haller ist der "Lincoln Lawyer". Der Anwalt lässt sich in seinem Wagen durch Los Angeles chauffieren und erledigt dabei auf der Rückbank seine Fälle. Seine Maxime: Jeder Angeklagte verdient die denkbar beste Verteidigung. Bislang hat sich Haller nie von diesem Grundsatz abbringen lassen. Ob Dealer, Kleinkriminelle, Prostituierte - er versteht sich exzellent darauf, das Optimum für seine Klienten herauszuholen. Als ihm die Verteidigung eines reichen Sprösslings aus gutem Hause angeboten wird, zögert er nicht lange, verspricht dies doch ein äußerst lukrativer Auftrag zu werden. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung und Vergewaltigung einer Prostituierten. Obwohl die Beweislage erdrückend ist, beteuert der Angeklagte seine Unschuld. Haller recherchiert und findet bald einen ersten Hinweis, der die Beweisführung der Anklage zu entkräften vermag. Der Fall scheint gelöst zu sein, doch was als Routine beginnt, entpuppt sich als ein teuflisches Spiel, bei dem nicht nur Mickey Haller um sein Leben kämpfen muss.
  • Kurztext
    • "Verblüffend, wie Michael Connelly sich von Mal zu Mal steigert. Jedes Buch ist besser als das vorherige. Mit 'Der Mandant' liefert er sein Meisterstück." Stephen King "Temporeich, höchst raffiniert und mit großer Souveränität geschrieben. Ein sensationelles Buch!" Scott Turow "Connelly erzählt knapp, präzise und sehr spannend." Die Zeit
  • Leseprobe
    • Montag 7. März Im Spätwinter ist die Morgenluft aus der Mojave-Wüste das Frischeste und Sauberste, was man im Los Angeles County jemals zu atmen bekommt. Sie führt den Geschmack der Verheißung mit sich. Wenn sie so hereinzuwehen beginnt, lasse ich in meiner Kanzlei gern ein Fenster offen. Es gibt nur wenig Menschen, die von dieser Angewohnheit wissen. Fernando Valenzuela zum Beispiel - der Kautionsbürge, nicht der Baseballpitcher. Ich war gerade zu einer Neun-Uhr-Terminbesprechung ins Gericht von Lancaster unterwegs, als er mich anrief. Er muss den Wind in meinem Handy pfeifen gehört haben. 'Mick', sagte er, 'bist du heute Morgen im Norden oben?' 'Im Moment, ja', sagte ich und fuhr das Fenster hoch, um ihn besser verstehen zu können. 'Hast du was für mich?' 'Sieht so aus. Klingt nach einer richtig lohnenden Sache. Aber der Kerl wird schon um elf dem Richter vorgeführt. Schaffst du's bis dahin zurück in die Stadt?' Valenzuela hat ein Ladenbüro am Van Nuys Boulevard, nur einen Block vom Civic Center entfernt, zu dem auch zwei Gerichte und das Van-Nuys-Gefängnis gehören. Seine Firma nennt sich Liberty Bail Bonds. Seine Telefonnummer prangt in rotem Neon auf dem Dach seines Büros und ist vom Hochsicherheitstrakt im zweiten Stock des Gefängnisses aus zu sehen. Außerdem findet sie sich in sämtlichen Zellenblocks in die Wandfarbe neben den Münztelefonen gekratzt. Fast ebenso unauslöschlich ist sein Name auf meiner Weihnachtsgrußliste verewigt. Am Jahresende schenke ich jedem auf dieser Liste eine Dose gesalzener Nüsse. Die Planters-Festtagsmischung. Jede Dose hübsch mit einem Band und einer Schleife versehen. Aber sie enthält keine Nüsse. Nur Bargeld. Ich habe eine Menge Kautionsbürgen auf meiner Weihnachtsgrußliste stehen. Und bis weit in den Frühling hinein esse ich dann aus Tupperware-Behältern Planters-Festtagsmischung. Seit meiner letzten Scheidung ist das manchmal alles, was ich zum Abendessen kriege. Bevor ich Valenzuelas Frage beantwortete, dachte ich über die Terminbesprechung nach, zu der ich unterwegs war. Mein Mandant hieß Harold Casey. Würden die Namen auf der Prozessliste alphabetisch aufgerufen, könnte ich es bis elf Uhr problemlos zu einer Anhörung in Van Nuys schaffen. Aber Richter Orton Powell absolvierte gerade seine letzte Amtsperiode. Danach ging er in Pension. Das hieß, im Gegensatz zu seinen Kollegen musste er sich keine Gedanken mehr um seine Wiederwahl machen. Und um seine neu gewonnene Unabhängigkeit zu demonstrieren -und möglicherweise auch aus Rache an allen, denen er zwölf Jahre lang politisch verpflichtet gewesen war -, warf er in seinem Gerichtssaal gern alles über den Haufen. Manchmal ging er bei der Terminbesprechung alphabetisch vor, manchmal umgekehrt alphabetisch, manchmal nach dem Einreichungsdatum. Nach welchem Schema er sich richtete, erfuhr man erst, wenn man da war. Nicht selten standen sich Anwälte in Powells Gerichtssaal über eine Stunde lang die Beine in den Bauch. Das gefiel dem Richter. 'Ich glaube, ich schaffe es bis elf', sagte ich, ohne mir wirklich sicher zu sein. 'Worum geht's?' 'Der Kerl muss ordentlich Kohle haben. Adresse in Beverly Hills, und gleich als Erstes kommt der Familienanwalt angerauscht. Ein richtig dicker Fisch, Mick. Sie haben die Kaution auf eine halbe Million festgesetzt, und heute ist der Anwalt seiner Mutter vorbeigekommen, um eine Immobilie in Malibu als Sicherheit zu hinterlegen. Hat erst gar nicht versucht, die Kaution runterzuhandeln. Schätze mal, sie sind sich ziemlich sicher, dass er freikommt.' 'Wegen was haben sie ihn hochgenommen?', fragte ich. Meine Stimme blieb ruhig. Ein lukrativer Fall wie dieser konnte in kürzester Zeit die Konkurrenz auf den Plan rufen, aber ich hatte Valenzuela an Weihnachten oft genug bedacht, um zu wissen, dass ich den Fall exklusiv am Haken hatte. Ich konnte die Sache ganz gelassen angehen. 'Die Cops haben ihn wegen schwerer Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung festgenommen', antwortete der Kautionsbürge.