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Hannover 96 - die 100 wichtigsten Spiele
Geschichten, Berichte und Statistiken. Endspiele, Aufstiege, Derbies, Europapokal-Nächte,
ISBN/EAN: 9783964231048
Umbreit-Nr.: 7956045
Sprache:
Deutsch
Umfang: 144 S.
Format in cm: 1 x 20.7 x 13.8
Einband:
kartoniertes Buch
Erschienen am 30.03.2023
Auflage: 1/2023
€ 16,00
(inklusive MwSt.)
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- Zusatztext
- Zweifacher Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger - Hannover 96 kann auf großartige sportliche Erfolge zurückblicken. Natürlich fehlen die Endspiele von 1938, 1954 und 1992 in diesem Buch ebenso wenig wie die Europapokal-Nächte von Sevilla und Kopenhagen. Hinzu kommen die besten Derbys gegen Eintracht Braunschweig, legendäre Aufstiegs- und Abstiegsdramen, Wegmarken aus der Bundesligageschichte und Kuriositäten wie die Anreise zum Auswärtsspiel in einem Leichenwagen. Auch die Frühzeit der 96er mit Spielen gegen teils illustre Gäste kommt nicht zu kurz. Die 100 Spiele ergeben ein lebendiges Panorama der Geschichte des Hannoverschen Sport-Vereins von 1896 und der Stadt Hannover. Statistikfreunde finden zu jedem Spiel die Aufstellung, Torschützen, Zuschauerzahlen und besondere Vorkommnisse.
- Kurztext
- Alles begann am 12. April 1896 mit der Gründung des Hannoverschen Fußball-Club (HFC) von 1896 durch ehemalige bürgerliche Schüler. Sie hatten sich für 16 Uhr zu einem Match auf dem Spielplatz neben dem Schützenhaus mit anschließender Vereinsgründung getroffen. Dieser traditionsreiche Ort liegt an der heutigen Bella Vista, nicht weit entfernt von der jetzigen Heinz von Heiden Arena, gegenüber dem Schützenplatz in Hannover, direkt zwischen der Polizeidirektion Hannover und der Internationalen Schule Hannover. Als Vereinsgründer sind die Namen August Bormann, Arnold Fokke, Fritz Hoffmann, Georg Kindermann, Fritz Köllermeyer, Conrad Friedrich, Wilhelm Namendorff, August Riehn und Ernst Witte überliefert. Unterstützt wurden die Vereinsgründer vom "Vater der hannoverschen Ballspiele", Ferdinand-Wilhelm Fricke. Der HFC war nach dem DFV 1878 der zweite Fußballverein in der Stadt Hannover. Eine Woche später wurde auf der ersten Generalversammlung des Vereins, an der 24 Mitglieder teilnahmen, mit Fritz Vogeler der 1. Vorsitzende des Vereins gewählt. In den Anfangsjahren betrieb man - wie man damals sagte - das Spiel mit dem ovalen Ball, den sogenannten Rugby-Fußball oder den Fußball mit Aufnehmen des Balles. Die zweite Sportart neben Rugby war in den Anfangsjahren des Vereins nicht der heute hoch gelobte Fußball, sondern die Leichtathletik. Am 8. November 1896 bestritt der Verein in der Aufstellung E. Hoffmann, C.F. Namendorff, Riehn, F. Hoffmann, Witte, Prüsse, Ahrens, Beplate, Holtegel, Köllermeyer, Häse, W. Namendorff, Leutenmeyer, Kindermann und Fokke gegen die B-Mannschaft des DFV 1878 das erste Rugbyspiel auf der Innenfläche der Radrennbahn. Der HFC von 1896 verlor 0:11. 1898 wird in der HFC-Chronik vermerkt: "Als eine neue Gruppe in bisher noch nie gesehener Spielkleidung (weiß-grün gestreifte Trikots) auf der ,Kleinen Bult' erschien, sagte einer, der mehr wusste als wir anderen: Das sind die 96er!" Mit dem Begriff "Kleine Bult" wurde einst das Gelände bezeichnet, auf dem aktuell das HCC und die ehemalige Oberpostdirektion in Hannover stehen - gegenüber dem heutigen Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96. Die 96er zogen sich zu der Zeit im sogenannten Fuchsbau an der Eisenbahnunterführung am Misburger Damm (der heutigen Marienstraße) um. Im Mai 1898 wurde im Verein eine Schülerabteilung gegründet, die regen Zuspruch fand. Am 17. April 1898 wurde auf Anregung von Professor Rhaydt der Fußballverein Hannovera gegründet. Dieser Verein fusionierte 1913 mit dem HFC v. 1896 zum Hannoverschen Sport-Verein von 1896 e.V. Im August 1898 veranstaltete der HFC sein "1. Internationales Sportfest". Nach Ende des Sport- und Spielbetriebs ab Mitte November standen für die Mitglieder Schnitzeljagden auf dem Programm. Im Oktober 1899 gewann der HFC mit 3:0 gegen den DFV 1878 die erste Hannoversche Rugby-Meisterschaft. Mit dem Gewinn dieser Meisterschaft hatte der HFC v. 1896 den sportlichen Gipfel im Rugby erreicht. Durch Wegzug oder Einberufung zum Militär schieden mehrere Spieler aus und die jugendlichen Nachrücker hatten wenig Spielerfahrung. Da die Jugendlichen nun das einfache Fußballspiel dem Rugby vorzogen und man für den Fußball nur 11 statt 15 Spieler benötigte, wurde an den Übungstagen öfter Fußball als Rugby gespielt. Die alten Asse der Rugby-Zeit mussten beim Association-Fußball langsam den jüngeren Spielern Platz machen, zumal sie als Berufstätige - es galt damals noch die Sechs-Tage-Woche mit min. zehn Stunden täglicher Arbeitszeit - kaum Zeit zum Üben oder für die Wettspiele hatten. Die jüngeren Spieler schauten sich fußballerisch überall etwas ab und hatten mehr Zeit fürs Training und Wettspiele. Das erste "Associations-Fußballspiel" in Hannover fand nachweislich 1899 statt. Fußball zu spielen galt damals als ein Hobby für die sehr knapp bemessene Freizeit. Es gab keine Trainer und kein geregeltes Training. An den Übungsabenden kritisierten sich die Spieler untereinander und mangels genügender Trainingsbeteiligung w
- Autorenportrait
- Dirk Köster, Jahrgang 1959, berichtete ab 1976 für das englische "SHOOT! Magazine" über den deutschen Fußball. 1982 absolvierte er sein Volontariat beim Niedersächsischen Fußball-Verband und wechselte von dort 1985 zum Hamburger SV in die Pressestelle. Seit fast 25 Jahren ist er bei Hannover 96 in verschiedenen Funktionen tätig, aktuell arbeitet er in der Medien- und Kommunikationsabteilung.
- Leseprobe
- Alles begann am 12. April 1896 mit der Gründung des Hannoverschen Fußball-Club (HFC) von 1896 durch ehemalige bürgerliche Schüler. Sie hatten sich für 16 Uhr zu einem Match auf dem Spielplatz neben dem Schützenhaus mit anschließender Vereinsgründung getroffen. Dieser traditionsreiche Ort liegt an der heutigen Bella Vista, nicht weit entfernt von der jetzigen Heinz von Heiden Arena, gegenüber dem Schützenplatz in Hannover, direkt zwischen der Polizeidirektion Hannover und der Internationalen Schule Hannover. Als Vereinsgründer sind die Namen August Bormann, Arnold Fokke, Fritz Hoffmann, Georg Kindermann, Fritz Köllermeyer, Conrad Friedrich, Wilhelm Namendorff, August Riehn und Ernst Witte überliefert. Unterstützt wurden die Vereinsgründer vom Vater der hannoverschen Ballspiele, Ferdinand-Wilhelm Fricke. Der HFC war nach dem DFV 1878 der zweite Fußballverein in der Stadt Hannover. Eine Woche später wurde auf der ersten Generalversammlung des Vereins, an der 24 Mitglieder teilnahmen, mit Fritz Vogeler der 1. Vorsitzende des Vereins gewählt. In den Anfangsjahren betrieb man - wie man damals sagte - das Spiel mit dem ovalen Ball, den sogenannten Rugby-Fußball oder den Fußball mit Aufnehmen des Balles. Die zweite Sportart neben Rugby war in den Anfangsjahren des Vereins nicht der heute hoch gelobte Fußball, sondern die Leichtathletik. Am 8. November 1896 bestritt der Verein in der Aufstellung E. Hoffmann, C.F. Namendorff, Riehn, F. Hoffmann, Witte, Prüsse, Ahrens, Beplate, Holtegel, Köllermeyer, Häse, W. Namendorff, Leutenmeyer, Kindermann und Fokke gegen die B-Mannschaft des DFV 1878 das erste Rugbyspiel auf der Innenfläche der Radrennbahn. Der HFC von 1896 verlor 0:11. 1898 wird in der HFC-Chronik vermerkt: Als eine neue Gruppe in bisher noch nie gesehener Spielkleidung (weiß-grün gestreifte Trikots) auf der Kleinen Bult erschien, sagte einer, der mehr wusste als wir anderen: Das sind die 96er! Mit dem Begriff Kleine Bult wurde einst das Gelände bezeichnet, auf dem aktuell das HCC und die ehemalige Oberpostdirektion in Hannover stehen - gegenüber dem heutigen Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96. Die 96er zogen sich zu der Zeit im sogenannten Fuchsbau an der Eisenbahnunterführung am Misburger Damm (der heutigen Marienstraße) um. Im Mai 1898 wurde im Verein eine Schülerabteilung gegründet, die regen Zuspruch fand. Am 17. April 1898 wurde auf Anregung von Professor Rhaydt der Fußballverein Hannovera gegründet. Dieser Verein fusionierte 1913 mit dem HFC v. 1896 zum Hannoverschen Sport-Verein von 1896 e.V. Im August 1898 veranstaltete der HFC sein 1. Internationales Sportfest. Nach Ende des Sport- und Spielbetriebs ab Mitte November standen für die Mitglieder Schnitzeljagden auf dem Programm. Im Oktober 1899 gewann der HFC mit 3:0 gegen den DFV 1878 die erste Hannoversche Rugby-Meisterschaft. Mit dem Gewinn dieser Meisterschaft hatte der HFC v. 1896 den sportlichen Gipfel im Rugby erreicht. Durch Wegzug oder Einberufung zum Militär schieden mehrere Spieler aus und die jugendlichen Nachrücker hatten wenig Spielerfahrung. Da die Jugendlichen nun das einfache Fußballspiel dem Rugby vorzogen und man für den Fußball nur 11 statt 15 Spieler benötigte, wurde an den Übungstagen öfter Fußball als Rugby gespielt. Die alten Asse der Rugby-Zeit mussten beim Association-Fußball langsam den jüngeren Spielern Platz machen, zumal sie als Berufstätige - es galt damals noch die Sechs-Tage-Woche mit min. zehn Stunden täglicher Arbeitszeit - kaum Zeit zum Üben oder für die Wettspiele hatten. Die jüngeren Spieler schauten sich fußballerisch überall etwas ab und hatten mehr Zeit fürs Training und Wettspiele. Das erste Associations-Fußballspiel in Hannover fand nachweislich 1899 statt. Fußball zu spielen galt damals als ein Hobby für die sehr knapp bemessene Freizeit. Es gab keine Trainer und kein geregeltes Training. An den Übungsabenden kritisierten sich die Spieler untereinander und mangels genügender Trainingsbeteiligung wurde meist nur auf ein Tor gespielt. Spiele hatten bereits in der damaligen Zeit einen besonderen Reiz. Feste Sportplatzanlagen gab es aber kaum. Die Vereine suchten sich in der Regel eine Spielfläche. Auch feste Spielfeldabgrenzungen oder gar eine Absperrung der Sportplätze kannte man damals noch nicht; deshalb war man bei der Durchführung von Spielen auf die Mithilfe des Publikums angewiesen. Diese mussten die Seitenlinien freihalten, dies gelang bei Wettspielen meist nur mithilfe einer beträchtlichen Zahl von Vereinsmitgliedern, die sich rund um das Spielfeld verteilten und dafür sorgten, dass die Zuschauer die Spielfläche freiließen. Auch der Auf- und Abbau der Tore gehörte genauso wie das Leiten der Spiele als Schiedsrichter, Bälle aufpumpen und gegebenenfalls Eintrittsgelder zu kassieren zur Verantwortung der jeweiligen Mannschaftskapitäne. Erst viel später entwickelten die Vereine dafür feste Spielorte und Strukturen. Schon 1901 gab es auf dem DFB-Bundestag vom Berliner Verband den Antrag, Spielern bei auswärtigen Spielen Gehalt- bzw. Lohnerstattung zu zahlen, weil sonst die besten Spieler nicht nach auswärts reisen könnten, was eine Schwächung der Spielstärke bedeuten würde. Dieser Antrag wurde abgelehnt, denn er wäre ein erster Schritt in Richtung Berufsfußball gewesen,der damals aber noch nicht gewollt war - erst mit Beginn der Bundesliga 1963 wurde das Berufsspielertum endgültig in Deutschland zugelassen. In Hannover stellt der 12. Juli 1913 eines der wichtigsten Daten für die Fußballgeschichte der Stadt dar: Mit dem Zusammenschluss von HFC 1896 und BV Hannovera 1898 zum Hannoverschen Sport-Verein von 1896 e.V. wurde der neue Verein auf Anhieb mit 586 Mitgliedern und 15 aktiven Mannschaften zum größten und bald auch erfolgreichsten Fußballverein der Provinz Hannover. Bis heute ist Hannover 96 für viele Menschen auch außerhalb der Stadt ein wichtiger emotionaler Bezugspunkt.