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Expertensysteme als Umgang mit Formen des Nicht-Wissens in der Medizin

Eine ethische Bewertung des Einsatzes von Expertensystemen zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie der Endometriose
ISBN/EAN: 9783961166282
Umbreit-Nr.: 2426639

Sprache: Deutsch
Umfang: 108 S.
Format in cm: 0.8 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 22.05.2017
Auflage: 1/2017
€ 39,99
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  • Zusatztext
    • Handeln trotz Nicht-Wissen ist eine in der Medizin typische Konstellation. Medizinisches Wissen weist grundsätzlich einen unsicheren Charakter auf und somit bringt Handeln im medizinischen Alltag Risiken mit sich, welche stetig miteinander abgewogen werden müssen. Zudem muss das medizinische Handeln gewisse ethische Prinzipien berücksichtigen, welche je nach Situation miteinander in Konflikt stehen können. Diese theoretischen Gegebenheiten lassen sich anhand der Erkrankung Endometriose sehr gut bestätigen. Endometriose ist die häufigste gutartige gynäkologische Erkrankung und trotz ihrer Schwere und dem damit zusammenhängenden Ausmaß an Leid der Patientinnen vielfach unbekannt. Bei der Endometriose gibt es eine Diagnoseverzögerung von durchschnittlich sechs Jahren. Fehldiagnosen sind häufiger als die korrekte Diagnose. Dies kann als grobe Verstöße gegen das Fürsorgeprinzip als auch gegen das Prinzip des Nicht-Schadens gedeutet werden. Expertensysteme lassen sich vielfältig im medizinischen Bereich einsetzen, so auch im Umgang mit Nicht-Wissen, Risiken und ethischen Dilemmata in der Medizin. Aufbauend auf eine Analyse der Formen des Nicht-Wissens, welche zur Diagnoseverzögerung beitragen, lassen sich Expertensysteme zielgerichtet einsetzen, um die diagnostische und therapeutische Situation der Endometriose zu verbessern. Auf Grundlage dieser Betrachtungen, sowie einer auf den Kohärentismus gegründeten ethischen Bewertung ist die Entwicklung eines Fuzzy-regelbasierten Expertensystems für die Diagnostik der Endometriose zu empfehlen. Ethische Bedenken sprechen nicht gegen den Einsatz von Expertensystemen.